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Kinderwunsch

„Familienglück“, „Kinder sind das größte Geschenk.“, „Wann ist es bei Euch soweit?“ – Es gibt viele Sätze wie diese, die auf Paare ohne Kinder – gewollt oder ungewollt – Druck ausüben. Eine ungewollte Kinderlosigkeit kann also zur Belastung werden.

Nach einer Statistik des Deutschen Ärzteblattes sind in Deutschland ungefähr 10-15% aller Paare ungewollt kinderlos. Dafür, dass eine Schwangerschaft nicht eintritt, kommen sowohl organische als auch funktionelle Störungen in Betracht. Deshalb ist eine genaue Diagnostik auf beiden Seiten sinnvoll. Die Ursachen für eine Kinderlosigkeit verteilen sich mit jeweils einem Drittel gleichermaßen auf den Mann und die Frau und bei ca. 20% auf beide. Nur bei ca. 10% der Paare kann keine körperliche Ursache festgestellt werden. Grundsätzlich gilt:  Je klarer die Ursachen sind, desto bessere und gezieltere Behandlungschancen gibt es.

Körperliche Ursachen bei der Frau

Bei der Frau kann eine Endometriose das Entstehen einer Schwangerschaft erschweren. Darunter versteht man das Wachstum von Gewebe, das dem der Gebärmutterschleimhaut ähnlich ist, an „ortsfremden“ Stellen wie an den Eileitern und den Eierstöcken, aber auch an der Harnblase und im Darm. Dies verursacht oft gravierende Schmerzen, vor allem kurz vor und während der Periode. Die häufig verordnete Einnahme der Pille kaschiert das Vorhandensein, sodass eine Endometriose oft lange Zeit unentdeckt bleibt. Eine laparoskopische Entfernung bringt meist Abhilfe.

Beim PCO-Syndrom (polyzystisches Ovar) findet man viele kleine Eibläschen im Eierstock, die jedoch nicht zu einem reifen Follikel heranwachsen, damit findet seltener ein Eisprung statt – und die betroffenen Frauen haben dadurch meist einen unregelmäßigen Zyklus. Sowohl eine Erhöhung der männlichen Hormone als auch eine Insulinstörung und Übergewicht werden hier als mögliche Ursache betrachtet.

Frühere Infektionen, Verwachsungen durch Operationen und auch vorangegangene Eileiterschwangerschaften können zu Verklebungen der Eileiter führen, die einen Transport der Eizelle erschweren oder verhindern.

Ein hormonelles Ungleichgewicht, wenn auch geringfügig, kann Störungen bei der Eizellreifung und der Bildung des Gelbkörpers verursachen. Die Schilddrüse steuert lebenswichtige Vorgänge im ganzen Körper und steht auch in engem Zusammenhang mit den Sexualhormonen. Sowohl eine Unter- als auch eine Überfunktion kann eine Empfängnis nachhaltig stören. Ebenso verhindern ein Eisenmangel sowie ein Mangel an Vitamin B12 und Folsäure die Einnistung und Reifung des befruchteten Eies.

Körperliche Ursachen beim Mann

Beim Mann ist meist die mangelhafte Produktion normaler und gut beweglicher Spermien der Grund für ausbleibenden Nachwuchs. Eine Mumpsinfektion in der Kindheit, Hodenhochstand, aber auch Umweltbelastungen, z.B. durch Schwermetalle, können dafür die Ursache sein. Für die Qualität der Spermien sind Zink, Vitamin E und Selen wichtige Cofaktoren. Die Aminosäuren Carnitin und Arginin haben einen positiven Einfluss auf den Reifungsprozess und die Beweglichkeit der Spermien.

Nicht zuletzt spielen auch das Alter und die Lebensweise eine große Rolle. Der Verschiebung der Familienplanung auf einen späteren Zeitpunkt setzt die Biologie Grenzen. Ab dem 30. Lebensjahr, verstärkt zwischen dem 35. und 40. Lebensjahr, nimmt die Fruchtbarkeit der Frau deutlich ab, beim Mann lässt die Samenproduktion zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr langsam nach.  Doch auch Stress, übermäßiger Alkohol- und Nikotingenuss sowie bei der Frau starkes Über- oder Untergewicht, können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.

Den eigenen Zyklus erforschen

Die allereinfachste Hürde, die einem Kinderwunsch im Wege stehen kann, ist der falsche Zeitpunkt! Die genaue Kenntnis des eigenen Zyklus, der nicht immer lehrbuchhaft 28 Tage beträgt, hilft bei der Bestimmung des Eisprungs. Ob dieser stattgefunden hat und der Gelbkörper ausreichend Progesteron produziert, lässt sich durch die tägliche Messung der morgendlichen Basaltemperatur bestimmen. Steigt die Temperatur um den 14. Zyklustag um 0,3 bis 0,6 Grad Celsius an und bleibt für mindestens 10 Tage auf der gleichen Höhe, hat ein Eisprung stattgefunden. Mithilfe einer App kann der Zyklus einfach dokumentiert werden. Ein weiterer Hinweis ist die Produktion des Zervixschleimes, der – vom Muttermund gebildet – sich um den Eisprung herum verändert, flüssiger und fadenziehend wird, um als Energiereservoir und Transportmedium den Spermien den Weg zur Eizelle zu ermöglichen.

Welche Rolle spielt die Seele?

Viele Paare beschreiben das Warten auf ein Kind als eine sehr einsame Zeit. Ein hoher Erwartungsdruck auch aus dem sozialen Umfeld macht es den Betroffenen schwer, sich als ganze Person und liebendes Paar wahrzunehmen.

Unterstützende Maßnahmen zur künstlichen Befruchtung

In Deutschland haben sich viele Praxen auf die Begleitung von Paaren mit Kinderwunsch spezialisiert. Bei der Auswahl einer Praxis ist es wichtig, dass die Werte des Paares berücksichtigt werden. Sich zu informieren, welche Auswirkungen emotionaler und körperlicher Art bei der Entscheidung für eine künstliche Befruchtung auf sie zukommen und welche Unterstützung die Praxis anbieten kann. Vielleicht sind dazu auch mehrere Beratungsgespräche notwendig.

Einige Praxen bieten auch die Möglichkeit zur künstlichen Befruchtung im natürlichen Zyklus an und verzichten so weit wie möglich auf die Gabe von Hormonen. So kann eine Überstimulation der Eierstöcke, die für verschiedene Beschwerden und Risiken verantwortlich ist, verhindert werden.

Wege zur Fruchtbarkeit

In der TCM –Traditionellen Chinesischen Medizin – ist die Ausgeglichenheit im Wasser-Element von großer Bedeutung für die Sexualität und die Fortpflanzung. So sind die Tätigkeit der Hoden und der Eierstöcke von einem Gleichgewicht im Element Wasser abhängig. Akupunktur und individuell zusammengestellte Kräuterextrakte können die Elemente wieder harmonisieren.

Auch die Phytotherapie kennt Pflanzen mit Wirkung auf das Hormonsystem, wie den Frauenmantel und den Mönchspfeffer.

Autorin

Margarete Samberger

PTA und Heilpraktikerin