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Aromatherapie

Therapie und Wellness – wohltuend für Körper, Geist und Seele

Was ist Aromatherapie?

Die Aromatherapie ist ein besonderer Teilbereich der Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) und nutzt die Anwendung pflanzlicher ätherischer Öle mit ihren umfassenden physischen, psychischen und physiologischen Wirkungen zu therapeutischen Zwecken. Aufgrund einer Vielzahl wissenschaftlicher Studien hat sich die Aromatherapie von einer reinen Erfahrungsmedizin zu einer komplementären Therapie-Option mit sehr breitem Anwendungsspektrum entwickelt. Teilaspekte der Aromatherapie sind u.a. die Aromapflege, die Aromakosmetik sowie die Aromaküche.

Historische Entwicklung

Die Heilkraft aromatischer Pflanzen- und Duftstoffe ist schon seit Jahrtausenden bekannt. So wurde schon im Alten Testament die Anwendung heiliger Salböle beschrieben, und auch bei den Ägyptern spielten aromatische Essenzen und wohlriechende Harze eine wichtige Rolle. Mit der Erfindung der Wasserdampfdestillation durch den berühmten persischen Arzt Avicenna im 11. Jahrhundert wurde dann die Gewinnung der uns heute bekannten reinen ätherischen Öle möglich.

In den folgenden Jahrhunderten geriet deren medizinische Bedeutung etwas in Vergessenheit und wurde erst 1910 durch den Parfümeur Gattefossé wiederentdeckt. Bei einem Feuer in seinem Labor verbrannte er sich seine linke Hand schwer. Er tauchte seine Hand sofort in ein Glas mit frisch destilliertem Lavendelwasser und wiederholte diesen Vorgang mehrmals am Tag. Zu seiner eigenen Überraschung und der seines Arztes, verheilte die Wunde schnell und ohne eine Narbe zu hinterlassen. Von dieser Erfahrung sehr beeindruckt, begann Gattefossé, die ätherischen Öle medizinisch zu erforschen. Die Aromatherapie gehört seitdem in Frankreich zur ärztlichen Ausbildung und wird in Krankenhäusern erfolgreich therapeutisch eingesetzt.

Wirkprinzip

Ätherische Öle werden meist durch Wasserdampfdestillation aus bestimmten aromatischen Pflanzen gewonnen und stellen die Essenz aller flüchtigen Stoffe dieser Pflanzen dar.
Diese Stoffe steigen zum einen mit der Atemluft in die Nase auf und werden an der Riechschleimhaut von spezifischen Geruchsrezeptoren aufgenommen. Von dort gelangen diese Dufteindrücke über Nervenbahnen direkt ins limbische System im Gehirn, das unter anderem unsere Emotionen und Triebe, das endokrine System, sowie das vegetative Nervensystem beeinflusst. Auf diesem Weg wirken Zitrusöle wie Zitrone, Grapefruit und Bergamotte beispielsweise belebend und konzentrationsfördernd, während die Blütenöle von Rose, Lavendel und Neroli eher beruhigende, ausgleichende Wirkung aufweisen.
Zum anderen werden ätherische Öle auch über die Haut und intern über die Mund- und Darmschleimhäute aufgenommen und besitzen viele phytotherapeutische Wirkungen. Die krautig-duftenden ätherischen Öle von Salbei und Thymian können zum Beispiel genauso wie die Zitrusöle antibakterielle und antimykotische Wirkkraft entfalten, während die ätherischen Öle von Hölzern wie z.B. Sandelholz, Siam-Benzoe und Zeder zellregenerierend und stabilisierend wirken. Die ätherischen Öle von Rose, Lavendel und Neroli werden erfolgreich zur Wundheilungsförderung eingesetzt.

Heilmittel und ihre Herstellung

Ätherische Öle
Ätherische Öle stellen die Essenz aller flüchtigen fettlöslichen Stoffe der jeweiligen Pflanze dar, u.a. auch jene, die den charakteristischen Duft ausmachen. Sie enthalten keine Fette und zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen.
Die Besonderheit liegt darin, dass sie extreme „Vielstoff-Systeme“ sind, also hochkomplexe Gemische aus unterschiedlichen Stoffen. Rosenöl z.B. enthält über 550 Inhaltsstoffe. Auf ätherische Öle trifft in besonderem Maß die These zu „Das Ganze ist größer als die Summe seiner Teile“. Sie entfalten durch ihre stoffliche Komplexität eine Vielzahl an therapeutischen Wirkungen, die bei Weitem die Wirkungen der Einzelsubstanzen übertreffen.

Ätherische Öle werden als kleinste Öltröpfchen u.a. in Blüten, Blättern, Nadeln, Stängeln, Holz, Rinde, Früchten, Samen und Wurzeln der Pflanzen gespeichert. Die Pflanzen benötigen diese besonderen Substanzen für verschiedene biochemische Funktionen, die das Überleben und die Ausbreitung der Pflanze sichern. Einige Öle dienen als Lockstoffe für Insekten, um die Bestäubung zu gewährleisten, andere sorgen dafür, Fressfeinde fernzuhalten und Krankheitserreger einzudämmen.

Für die Gewinnung ätherischer Öle kommen verschiedene Verfahren zur Anwendung. Am gebräuchlichsten ist die Wasserdampfdestillation, mit der die öligen und wässrigen Pflanzeninhaltsstoffe getrennt werden können. Bei diesem schonenden Verfahren wird Wasserdampf durch die zerkleinerten Pflanzenteile geleitet. Der Dampf löst die Pflanzeninhaltsstoffe. Anschließend wird der Dampf abgekühlt, so dass ein Gemisch aus Öl und Wasser entsteht. Die ätherischen Öle schwimmen in der öligen Phase oben. In der Wasserphase befinden sich die wasserlöslichen Pflanzenstoffe unten. Diese Fraktion wird als Hydrolat (Pflanzenwasser, Blütenwasser) bezeichnet.
Bei Zitrusfrüchten wird das ätherische Öl schonend mittels Kaltpressung mechanisch direkt aus den Schalen ausgepresst.

Hydrolate (Pflanzenwässer)
Sie enthalten die wasserlöslichen Pflanzenbestandteile. Hydrolate entstehen bei der Wasserdampfdestillation und reichern sich in der wässrigen Phase an.
Mit Hydrolaten ist eine sehr sanfte Art der Aromatherapie möglich. Sie können pur aufgesprüht oder als wässrige Bestandteile in Rezepturen und in der Pflanzenkosmetik verwendet werden. So eignet sich z.B. Lavendelwasser gut bei Juckreiz oder Hautirritationen, bei Insektenstichen oder leichtem Sonnenbrand.

Fette Öle
Dies sind die einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäure-Bestandteile der Pflanzen. Sie finden sich als Energiespeicher v.a. in den Samen und Früchten, in denen die gesammelte Lebenskraft der Pflanze enthalten ist. Die nativen biologischen Öle eignen sich als regenerierende Hautpflege. Auf feuchter Haut angewendet, ziehen die Öle schnell ein und hinterlassen ein wohltuendes, seidiges Hautgefühl.
Fette Öle wie z.B. Traubenkernöl, Mandelöl, Schwarzkümmelöl und Jojobaöl sind sehr gut hautverträglich und dienen als Trägeröle, um ätherische Öle oder Ölmischungen durch die Haut einzuschleusen.

Fette Öle werden durch schonende Kaltpressung gewonnen, so bleiben auch die mehrfach ungesättigten Fettsäuren und die wertvollen Wirk- und Vitalstoffe erhalten. Fette Öle sind „Wenigstoff-Gemische“.

Mazerate
Mazerate sind fette Öle (meist Mandel-, Oliven- oder Sesamöl), die durch Einlegen von Pflanzenteilen mit den entsprechenden fettlöslichen Wirkstoffen angereichert werden. Auf diese Art werden mittels Mazeration z.B. Johanniskrautöl (Rotöl), Calendula- und Arnikaöl hergestellt.

Anwendungen

Bei Atemwegserkrankungen können schleimlösende Öle auf Rücken, Brust und Fußsohlen aufgetragen werden.
Inhalationen sind gut geeignet für Erkrankungen im Nebenhöhlen- und Bronchialbereich.
Bei Kopfschmerzen und Migräne können Schläfen, Stirn und Nacken sanft mit ätherischen Ölen massiert werden.
Schmerzhafte Gelenkentzündungen, Zerrungen, Verstauchungen und Muskelkater lassen sich durch lokale Einreibungen lindern.
Juckreizstillende Lösungen können nach Mückenstich Linderung bringen.
In der Zahnheilkunde haben sich ätherische Öle in der Prophylaxe und Behandlung von Karies, Parodontose und Zahnfleischentzündungen sehr bewährt.
Als rektale oder vaginale Arzneiform können ätherische Öle zur Gesundheit und Pflege im Intimbereich beitragen: bei Hämorrhoiden, vaginalen Infektionen oder trockener Vaginalschleimhaut.

Anwendungshinweise

  • In der Aromatherapie werden nur echte, 100 % natürliche ätherische Öle verwendet! Diese besitzen oft bis zu 500 verschiedene Inhaltsstoffe und entfalten dadurch eine Vielzahl an therapeutischen Wirkungen.
    Synthetische Öle, irreführenderweise auch häufig als „naturidentische“ Öle bezeichnet, beinhalten nur einige dieser Stoffe, die zudem künstlich im Labor hergestellt wurden. Damit haben sie weder die gleiche Wirksamkeit, noch die gleiche Verträglichkeit.
    Auch rektifizierte Öle sind für Aromapflege nicht zu empfehlen, bei diesen Ölen wurden Bestandteile angereichert oder entfernt. Dadurch sind sie nicht mehr naturrein und in ihrer ganzheitlichen Wirkung eingeschränkt.
  • Die meisten ätherischen Öle werden verdünnt angewendet.
  • Bei empfindlichen Personen kann ein einfacher Hautverträglichkeitstest vor der ersten Anwendung die Verträglichkeit der ätherischen Öle zeigen. Dazu einen Tropfen des Öls/ der Mischung in die Armbeuge geben und verreiben. Nach 30 Minuten Hautareal überprüfen.
  • Für Schwangere, Stillende und Kinder unter 2 Jahren eignen sich spezielle ätherische Öle. Hier empfiehlt sich eine Rücksprache mit einem Experten.
  • Für eine optimale Wirksamkeit sollten ätherische Öle und ihre Produkte kühl (jedoch nicht im Kühlschrank), lichtgeschützt und gut verschlossen gelagert werden.

Rezepturen aus der Klösterl-Apotheke

Die Klösterl-Apotheke stellt für die unterschiedlichsten Indikationen eine Vielzahl aromatherapeutischer Rezepturen nach bewährter Zusammensetzung her.
Ein besonderes Anliegen sind uns individuelle Rezepturen, die auf die Bedürfnisse des Einzelnen eingehen. Wir fertigen eine große Bandbreite individueller Rezepturen entsprechend der Erfahrung von Therapeuten, aufgrund von Aromatogrammen oder nach Wunsch des Patienten an.
Die Klösterl-Apotheke verwendet ausschließlich natürliche ätherische und fette Öle von höchster Qualität und Reinheit. Alle pflanzlichen Inhaltsstoffe stammen aus kontrolliert biologischem bzw. Demeter Anbau.