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Was ist eigentlich…? Orthomolekulare Medizin
„Orthomolekulare Medizin ist die Erhaltung guter Gesundheit und die Behandlung von Krankheiten durch Veränderung der Konzentration von Substanzen, die normalerweise im Körper vorhanden und für die Gesundheit verantwortlich sind“, so die Definition von Linus Pauling, dem doppelten Nobelpreisträger und Begründer der Orthomolekularmedizin. Der Begriff „Ortho“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „richtig“, „gut“. Unter Orthomolekularer Medizin versteht man daher die Verwendung der richtigen Moleküle in den richtigen Mengen. Grundlage ist die Erkenntnis, dass der menschliche Körper für ein gutes Funktionieren aller Organe verschiedene Bausteine, sogenannte Mikronährstoffe wie Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Aminosäuren und essentielle Fettsäuren, in ausreichenden Mengen benötigt.
Ein Mangel dieser Nährstoffe kann die Entstehung von Krankheiten begünstigen. Die Orthomolekularmedizin beschäftigt sich einerseits mit dem prophylaktischen Ausgleich von Nährstoffdefiziten, um Krankheiten gar nicht erst entstehen zu lassen, und andererseits mit der therapeutischen Zufuhr hoher Mikronährstoffdosen, um den Stoffwechsel in eine gesunde Richtung zu lenken.
Die Nährstoffe ausgleichen
Der individuelle Nährstoffstatus hängt u.a. ab vom Lebensstil (Veganer, Vegetarier), dem Alter, von besonderen Lebensphasen wie Schwangerschaft oder Stillzeit sowie von möglichen Erkrankungen und der damit verbundenen Arzneimitteleinnahme. All diese Faktoren beeinflussen die Versorgung mit Mikronährstoffen. Wenn zu wenig Vitalstoffe resorbiert oder zu viel davon verbraucht werden, stehen sie dem Stoffwechsel nicht ausreichend zur Verfügung.
Eine ausgewogene Ernährung reicht oft nicht aus, um alle notwendigen Mikronährstoffe für einen optimalen Stoffwechsel bereitzustellen. Im stressigen Alltag bleibt eine ausgewogene Ernährung häufig auf der Strecke, wodurch unsere Ernährung zwar kalorienreich, aber nährstoffarm ist. Viele Lebensmittel sind aufgrund von effizientem Anbau auf Substraten sowie langer Transport- und Lagerungszeiten arm an wichtigen Nährstoffen. In Aquakulturen wird Lachs mit pflanzlichem Futter gefüttert. Dadurch enthält er weniger Omega-3-Fettsäuren als Wildlachs.
So sind viele Menschen u.a. mit Omega-3-Fettsäuren, Folsäure, Vitamin D, Eisen und Kalium defizitär versorgt. Hier empfiehlt die orthomolekulare Nährstoffmedizin vorsorglich präventiv die kontrollierte Gabe bestimmter Mikronährstoffe, statt ungezielt ein Multivitaminpräparat einzunehmen.
Welche Nährstoffe der Einzelne braucht, erkennt die Therapeutin oder der Therapeut mit einer genauen Nährstoffmessung oder mit Hilfe einer bioenergetischen Testung.
Auch Nebenwirkungen von Arzneimitteln können zu einem Mangel bestimmter Nährstoffe führen und zusätzlich belasten. Cholesterinsenker aus der Gruppe der Statine hemmen häufig die Produktion von Coenzym Q10, welches eine Schlüsselrolle bei der Energiegewinnung im Körper einnimmt. Muskuläre Beschwerden und Schwäche können bei dieser Therapie auf einen Coenzym Q10-Mangel hinweisen. Die ergänzende Einnahme von Coenzym Q10 zu den Statinen kann diese häufige Nebenwirkung verhindern.
Therapeutische Anwendung
Bei der therapeutischen Anwendung werden oft Dosierungen angewendet, die weit über den Nährstoffempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) liegen. Die Verzehrempfehlungen der DGE stellen eine Basisversorgung für Gesunde dar, sie berücksichtigen aber nicht individuelle Lebenssituationen und mögliche Grunderkrankungen. Die Orthomolekularmedizin wendet Mikronährstoffe durch die zielbewusste, zeitlich begrenzte hohe Dosierung wie ein Arzneimittel an. Durch das hohe Nährstoffangebot können Enzymaktivitäten und biochemische Prozesse gezielt angeregt und optimiert werden.
Orthomolekularmediziner*innen achten bei der Auswahl der angewendeten Mikronährstoffe darauf, dass die Vitalstoffe gut vom Körper resorbiert werden und möglichst als Reinstoffe vorliegen, ohne unnötige Zusatzstoffe. Dies hat positiven Einfluss auf die Wirkung und Verträglichkeit des Nährstoffes.
Bewährte Beispiele
Orthomolekularmedizin ist keine alternative Therapieform, sondern integraler Bestandteil der klassischen Medizin. Beispiele für eine anerkannte und sinnvolle Supplementierung bestimmter Nährstoffe sind: Eisen für die Blutbildung, Vitamin B12 bei dementiellen Erkrankungen, Jod und Selen für den Schilddrüsenstoffwechsel, Vitamin D für ein starkes Immunsystem, Folsäure in der Schwangerschaft, Glucosamin für die Gelenke, Zink für Haut und Wundheilung.
Mit der wachsenden Kenntnis um den gezielten Einsatz dieser Nährstoffe hat die Orthomolekularmedizin Einzug in nahezu alle medizinischen Fachgebiete gefunden und sich als therapeutische Option oder Therapie-Ergänzung fest etabliert.