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Nahrungsergänzungsmittel: Der Schlüssel zur Gesundheit?

In der heutigen Zeit, in der das Streben nach einem gesunden Lebensstil immer präsenter wird, nehmen Nahrungsergänzungsmittel (NEM) eine immer größere Rolle ein. Mehr als zwei Drittel der Deutschen konsumieren wöchentlich Nahrungsergänzungsmittel, und der NEM-Markt ist so stark gewachsen, dass dieser mit unzähligen, auch branchenfremden Anbietern fast unüberschaubar geworden ist. Doch was verbirgt sich genau hinter diesem Begriff und warum entscheiden sich Menschen dafür, sie zu konsumieren? Dieser Artikel untersucht die Welt der Nahrungsergänzungsmittel und wirft einen Blick auf ihre Bedeutung, ihre Kennzeichnung und die Unterschiede in ihrer Qualität.

Was sind Nahrungsergänzungsmittel?

In Deutschland werden Nahrungsergänzungsmittel rechtlich als Lebensmittel eingestuft. Sie sind Produkte, die dazu bestimmt sind, die Ernährung zu ergänzen und damit zur Deckung des täglichen Bedarfs an Nährstoffen beizutragen. Dies ist insbesondere dann notwendig, wenn diese über die normale Ernährung nicht in ausreichender Menge aufgenommen werden können oder ein erhöhter Bedarf besteht.

NEM werden in verschiedenen Darreichungsformen wie Tabletten, Kapseln, Pulver oder Flüssigkeiten angeboten und enthalten Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente oder andere Stoffe. Sie dürfen keine arzneiliche Wirkung haben oder den Eindruck eines Arzneimittels erwecken. Dies alles ist in der Nahrungsergänzungsmittelverordnung (NemV) geregelt.

Warum supplementieren?

Die Gründe für die Supplementierung sind vielfältig. Manche Menschen nutzen Nahrungsergänzungsmittel, um bestimmte Nährstoffdefizite auszugleichen, die durch eine unausgewogene Ernährung oder spezielle Ernährungsgewohnheiten entstehen können. Außerdem sind unsere Lebensmittel durch die intensive Landwirtschaft weniger vitamin- und nährstoffreich. Auch unser Lebensstil, ein von Stress und Hektik geprägter Alltag, erfordert eine andere Mikronährstoffversorgung als eine ausgeglichene Lebensweise.

Daneben spielt das Lebensalter eine Rolle: Kinder im Wachstum, junge Erwachsene, Paare mit Kinderwunsch, Schwangere, Stillende, Männer und Senioren – für all diese Gruppen sind ganz bestimmte Nährstoffe besonders wichtig. Einige Krankheiten können zu einem erhöhten Nährstoffbedarf führen, und eine sinnvolle Nahrungsergänzung kann dann bei der Genesung hilfreich sein. Auch werden sie gerne eingesetzt, um die Leistungsfähigkeit im Sport zu steigern, das Immunsystem zu unterstützen oder den Alterungsprozess zu verlangsamen.

Was bedeuten die Aussagen auf dem Etikett?

Beim Kauf von Nahrungsergänzungsmitteln ist es wichtig, die Informationen auf dem Etikett sorgfältig zu lesen. Es enthält Informationen zu den enthaltenen Nährstoffen, der empfohlenen täglichen Verzehrsmenge sowie Warnhinweise und Lagerungsempfehlungen (siehe Abbildung „Etikett Magnesium der Klösterl-Apotheke“ unten)

Häufige Aussagen auf dem Etikett sind beispielsweise „Nährstoff x trägt zur normalen Funktion von y bei“ oder „Enthält z Prozent der empfohlenen Tagesdosis von Nährstoff a“. Wenn auf dem Etikett gesundheitsbezogene Angaben oder Werbeaussagen zu einem Vitamin oder Mineralstoff zu finden sind, muss das Produkt bestimmte Mindestmengen dieses Nährstoffs enthalten. Diese Angaben müssen auf allgemeinen wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen und durch diese abgesichert sein, wie es die Health-Claims-Verordnung der EU vorschreibt.

Viele pflanzliche Produkte haben zwar traditionelle Verwendungszwecke, aber es fehlen oft klinische Studien oder andere evidenzbasierte Nachweise, die die behaupteten Wirkungen unterstützen. Daher dürfen Hersteller in einigen Fällen keine spezifischen gesundheitsbezogenen Aussagen auf ihren Etiketten machen. Dies gilt auch für Produkte mit Vitalpilzen und Bakterienkulturen.

Nahrungsergänzungsmittel: Der Schlüssel zur Gesundheit?

Diese Regulatorien sollen u.a. auch sicherstellen, dass Verbraucher*innen nicht irreführenden Informationen ausgesetzt sind und dass die Gesundheitsversprechen der Produkte auf wissenschaftlicher Evidenz basieren.

Die Abkürzung NRV steht für „Nutrient Reference Values“ (dt. Nährstoff-Referenzwerte). Diese Werte geben die empfohlene Tagesdosis bestimmter Nährstoffe an, die für eine gesunde Ernährung erforderlich sind. Sie dienen als Richtlinien für Verbraucher*innen, um sicherzustellen, dass sie ausreichende Mengen dieser Nährstoffe zu sich nehmen.

Seit dem 13. Dezember 2014 gilt europaweit die „LMIV EU 1169/2011“ (Lebensmittelinformationsverordnung der Europäischen Union), in der auch die NRV geregelt sind. Diese Verordnung stellt sicher, dass Inhaltsstoffe von Lebensmitteln gekennzeichnet und Verbraucher*innen über Allergene, Energie- und Nährwerte, Lebensmittelimitate und die Herkunft von Lebensmitteln informiert werden.

Unterschiede in der Qualität

Ein wichtiger Faktor bei der Auswahl von Nahrungsergänzungsmitteln ist die Qualität und Zusammensetzung der Produkte. Es ist wichtig zu wissen, dass die Hersteller für ihre NEM selbst verantwortlich sind, auch im Hinblick auf die gesundheitliche Unbedenklichkeit. Wer NEM in Verkehr bringen will, muss dies zwar vorher beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelrecht anzeigen – eine behördliche Prüfung oder Zulassung findet jedoch nicht statt. Dies führt zu großen Unterschieden in der Zusammensetzung, Reinheit und Qualität der NEM, die über verschiedene Vertriebswege wie Apotheken, Drogerien, Lebensmittelgeschäfte und Online-Shops angeboten werden.

So gibt es NEM in den unterschiedlichsten Preisklassen und Zusammensetzungen, die sich auf den ersten Blick nicht unterscheiden. Daher ist es ratsam, genau zu prüfen, ob diese den eigenen Bedürfnissen entsprechen. Die Qualität unterscheidet sich oft durch die verwendeten Rohstoffe, wie z.B. pharmazeutische Standards und/oder teurere Salze, die sich dann durch eine bessere Bioverfügbarkeit auszeichnen. Eine individuelle Beratung bieten hier u.a. die Apotheken an. Dort können sich Kund*innen bei der Auswahl von Nahrungsergänzungsmitteln entsprechend ihrer Bedürfnisse und Gesundheitsziele unterstützen lassen.

Sinnvolles Supplementieren

Nahrungsergänzungsmittel sind uneingeschränkt verfügbar und so kann es zu einer unkontrollierten und auch überdosierten Einnahme kommen. Manche Nährstoffe können sich z.B. im Körper anreichern und so zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.

Eine sinnvolle Ergänzung von Nahrungsergänzungsmitteln beginnt daher oft mit einer gründlichen therapeutischen Untersuchung und Bewertung. Dies beinhaltet die Messung von relevanten Blutwerten und anderen Gesundheitsparametern, um mögliche Mängel oder Ungleichgewichte im Körper zu identifizieren. Basierend auf diesen Ergebnissen kann eine individuelle Empfehlung für die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln erstellt werden.

Die orthomolekulare Medizin betont die Bedeutung einer optimalen Versorgung des Körpers mit essenziellen Nährstoffen, um Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern. Durch die gezielte Ergänzung von Nährstoffen, die auf den individuellen Bedarf zugeschnitten sind, kann die orthomolekulare Medizin dazu beitragen, den Körper in einen ausgewogenen Zustand zu bringen und das Risiko von Krankheiten zu reduzieren. Mehr zur orthomolekularen Medizin erfahren Sie im Artikel „Was ist eigentlich…Orthomolekulare Medizin?“.

Fazit

NEM sind einer der Schlüssel am großen Schlüsselbund unserer Gesundheit. Bei gesunden Menschen können sie neben Sport und einem ausgewogenen Lebensstil eine nützliche Ergänzung zu einer gesunden Ernährung und Lebensweise sein.

Es ist wichtig, die Etiketten zu lesen, die Qualität der Produkte zu berücksichtigen und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen, um die richtigen Entscheidungen für die eigene Gesundheit zu treffen. So kann durch eine sorgfältige Auswahl und Verwendung von Nahrungsergänzungsmittel ein wertvoller Beitrag zur Gesundheit und zum Wohlbefinden geleistet werden.

Autorin

Iris Beck

Redakteurin Klösterl-Journal