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Wer war eigentlich…? Sebastian Kneipp

 „Die Natur ist die beste Apotheke.“ Sebastian Kneipp (1821 – 1897) ist noch heute bekannt für seine Wasserlehre. Am heutigen 17. Mai – Kneipps Geburtstag – feiert man daher den Sebastian-Kneipp-Tag, einen bundesweiten Gesundheitstag, der auf diese Therapiemethoden aufmerksam machen soll. In diesem Jahr jährt sich der Geburtstag des Hydrotherapeuten sogar zum 200. Mal. Grund genug, mal ein wenig mehr über Kneipp und seine Herangehensweisen zu lernen!

Kneipp wurde am 17. Mai 1821 im bayrisch-schwäbischen Stephansried als Sohn einer Weberfamilie geboren. Die Familie lebte in sehr bescheidenen Verhältnissen, bereits mit 11 Jahren musste Sebastian am Webstuhl mitarbeiten. Ein Verwandter ermöglichte ihm den Besuch des Gymnasiums und das Studium der Theologie.

Als Kneipp an Tuberkulose erkrankte, fiel ihm ein Buch über die Heilkraft des Wassers in die Hände. Mit Bädern in der eiskalten Donau bei Dillingen stärkte er sein Abwehrsystem und kurierte sich damit selbst.

Erste Behandlungen

Schon während seines Theologiestudiums begann er zu behandeln. Dies blieb nicht unbemerkt und brachte ihm bald Anklagen wegen „Kurpfuscherei“ ein. 1855 wurde er als Pfarrer nach Augsburg und Wörishofen versetzt. Immer mehr Hilfesuchende kamen nach Wörishofen, schon zu Lebzeiten Kneipps entwickelte sich der Ort zum Kurort.

Die fünf Säulen der Gesundheit

1886 veröffentlichte Kneipp in seinem ersten Buch „Meine Wasserkur“ seine Erfahrungen, die er 1889 mit dem Buch „So sollt Ihr leben“ ergänzte. In beiden Werken beschrieb Kneipp seine fünf Therapiesäulen.

Sebastian Kneipps wirksame Philosophie fußt auf den fünf Grundprinzipien Wasser, Pflanzen, Bewegung, Ernährung und Balance.

  • Wasser: Die Hydrotherapie beinhaltet neben Güssen auch Waschungen, Teil- oder Ganzbäder – mit kaltem oder warmem Wasser, auch beides im Wechsel – sowie Wickel, Auflagen und Dampfbäder.
  • Pflanzen: Viele Pflanzen, die als Unkraut galten, verwendet Kneipp als Heilpflanzen.
  • Bewegung: Kneipp weist auf leichte und regelmäßige Bewegung hin, wodurch die körpereigenen Abwehrkräfte unterstützt werden.
  • Ernährung: Um die eigene Gesundheit zu unterstützen, empfiehlt Kneipp eine bewusste Ernährung ohne Verzicht und Diät – mit genügend Bewegung.
  • Balance: Das Gleichgewicht zwischen Aktion und Regeneration ist für die Gesundheit essenziell.

„Um gesund zu bleiben, muss sich der Mensch bewegen, schwitzen und soll das Wasser in seiner mildesten Form gebrauchen.“ Studien belegen die Wirksamkeit der Kneipp‘schen Hydrotherapie bei Migräne, Herzinsuffizienz und zur „Abhärtung“ (Reduzierung der Häufigkeit von Erkältungskrankheiten bei Erwachsenen). Auch die venöse Funktion wird durch wechselwarme Anwendungen verbessert, wobei mit kaltem Wasser die Anwendung beendet wird.

Die Kneippbewegung heute

Im 20. Jahrhundert war Kneipp bereits in Nordamerika bekannt. In Deutschland existieren heute unter dem Dachverband des Kneipp-Bundes ca. 600 Kneippvereine mit geschätzt ungefähr 160.000 Mitgliedern.

Die UNESCO nahm das „Kneippen“ 2015 in das deutsche Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes auf.