Rezepte einreichen

Rezepte einreichen

Online-Shop

Online-Shop

Jod

Jod

Steckbrief

Chemisches Zeichen:

I

Nährstoffkategorie:

essentielles Spurenelement

Tagesbedarf laut DGE:

150 bis 200 µg Jod pro Tag für gesunde Erwachsene, in der Therapie sind deutlich höhere Mengen möglich

Funktionen im Körper:

Jod ist bedeutsam als Antioxidans und ein entscheidender Baustein für die Schilddrüsenhormone, die Körper, Psyche, Stoffwechsel und Wohlbefinden maßgeblich steuern

Anwendungsgebiete:

Schilddrüsenunterfunktion, Struma (Kropf), Stoffwechselprobleme

Jod ist für den Körper ein elementares Spurenelement und muss über die Nahrung in ausreichender Menge aufgenommen werden. Der Name Jod kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet „violett“, da der dunkelgrau glänzende Feststoff Jod beim Erhitzen als violettes Gas verdampft.

Physiologische Bedeutung

Jod ist der entscheidende Baustein für die lebensnotwendigen Schilddrüsenhormone T3 und T4. Der Körper speichert das aufgenommene Jod deshalb zum Teil in der Schilddrüse, um es über mehrere Syntheseschritte in das Hormonmolekül einzubauen. Der gesamte Stoffwechsel wird von den jodhaltigen Schilddrüsenhormonen reguliert, wie z.B. der Sauerstoffverbrauch und der Energiehaushalt der Zellen, die Funktion des Herz-Kreislauf-Systems und des Magen-Darm-Traktes, die psychische Verfassung sowie die geistige Entwicklung bei Ungeborenen und Kindern. Speziell dafür speichert der weibliche Körper Jod auch in der Brustdrüse als Depot zur Versorgung des Kindes beim Stillen.

Da Schilddrüsenhormone so viele und wichtige Körperfunktionen steuern und beeinflussen, ist eine gute Jodversorgung besonders wichtig. In der Komplementärmedizin wird zunehmend der Verzicht auf Jod bei Morbus Hashimoto hinterfragt und eher eine gute Basisversorgung diskutiert.

Durch Bindung von Jod an Lipide entstehen wichtige Jodlaktone, die Zellwachstums- und Differenzierungsvorgänge in der Schilddrüse und der Brustdrüse beeinflussen. Schon seit 50 Jahren wird in medizinischen Fachkreisen der Einfluss von Jod auf das Brustdrüsenwachstum untersucht. Jodlaktone sollen zystisches und neoplastisches Drüsenwachstum hemmen und den natürlichen Zelltod krankhafter Zellen herbeiführen. Dies macht Jod zu einem entscheidenden Spurenelement für die Brustgesundheit.

Dieser große Einfluss auf den Zellstoffwechsel ist ein interessanter Ansatz für die Anwendung von Jod in Prävention und Therapie. Dadurch rückt das altbekannte Heilmittel Jod wieder mehr in den Fokus der Komplementärmedizin.

Bedeutsam ist auch das hohe antioxidative Potential von Jod. Durch die Neutralisierung von Sauerstoffradikalen kommt Jod eine präventive Bedeutung zu bei der Vermeidung zivilisatorischer oder altersbedingter Erkrankungen, wie z.B. Arteriosklerose oder grauer Star. Neueste Untersuchungen diskutieren Jod auch im Zusammenhang mit dem Schutz vor Autoimmunerkrankungen und vor dem Erschöpfungssyndrom Fatigue.

Ernährung

Am Ende der letzten Eiszeit wurden große Mengen an Jod mit den abfließenden Gletschern aus den Böden ausgespült. Der Jodgehalt von Getreideprodukten ist daher eher gering. Bei Fleisch- und Milchprodukten kann der Jodgehalt stark variieren und hängt von der Jodmenge im Tierfutter ab.

Die WHO stuft Deutschland zwar nicht mehr als Jodmangel-Land ein, dennoch ist die Hälfte der Bevölkerung nicht ausreichend mit Jod versorgt. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. konstatierte im Juni 2018, dass bis zu 50 Prozent aller Neugeborenen in Europa aufgrund von Jodmangel in der Gehirnentwicklung beeinträchtigt sind. Gründe dafür sind neben den nur wenigen natürlichen Jodquellen in der Nahrung auch die sich verändernden Ernährungsgewohnheiten.

Vegetarische oder vegane Ernährungsformen und zunehmende Nahrungsunverträglichkeiten (z.B. auf Milch) schränken die Lebensmittelauswahl so ein, dass eine Unterversorgung mit Jod naheliegt.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für gesunde Erwachsene eine Zufuhr von 150 bis 200 µg Jod pro Tag, für Kinder altersentsprechend weniger, für Schwangere und Stillende 230 bis 260 µg pro Tag.

In Prävention und Therapie können mit therapeutischer Begleitung deutlich höhere Dosen eingesetzt werden.

Jod kommt in folgenden Lebensmitteln ergiebig vor:
Meeresfische, Algen, Seetang, Milch, Eier, jodiertes Speisesalz.

Beispielhafte Jodmengen:
1 Hühnerei enthält 6 µg, 150 g Kabeljau 400 µg, 100g Champignons enthalten 18 µg Jod.

Erhöhter physiologischer Bedarf

Menschen, die über die Ernährung nicht genug Jod aufnehmen, können eine Struma entwickeln. Der Schilddrüse steht dann zu wenig von dem Baustein Jod zur Verfügung, um ausreichend Schilddrüsenhormon zu produzieren. Kompensatorisch bildet sich mehr Schilddrüsengewebe, das als Struma (Kropf) auch äußerlich erkennbar wird. Trotzdem bleiben die Betroffenen in einer Schilddrüsenunterfunktion mit allen Symptomen wie u.a. Kältegefühl, Gewichtszunahme, Anlaufschwierigkeiten, Konzentrationsstörungen.

Substitution

Zur Jodsubstitution stehen verschiedene Jodverbindungen zur Verfügung:

  • Kaliumjodid ist die am häufigsten verwendete anorganische Jodverbindung.
  • Wässrige Jod-Lösungen mit Jodid (als Kaliumjodid) und elementarem (reinem J2) Jod enthalten beide vom Körper benötigten Jodformen.
  • Organisch (an Eiweiß) gebundenes Jod in Algenpräparaten kann vom Körper gut verstoffwechselt werden.

Kelp ist ein im englischen Sprachgebrauch üblicher Sammelbegriff für braune Meeresalgen, zu denen auch der Knotentang Ascophyllum nodosum zählt. Braune Meeresalgen sind in der Lage, selektiv Jod aus dem Meerwasser anzureichern und an Eiweißstrukturen gebunden einzulagern. Dieses organisch gebundene Jod kann vom menschlichen Körper besonders leicht verstoffwechselt werden.

Überdies beinhaltet Kelp viele weitere wertvolle Mineralstoffe und Spurenelemente, wie z.B. Zink, Kalium, Magnesium, Calcium, Eisen und Kupfer.

Unsere Empfehlung

Welches Jodpräparat in welcher Dosierung empfehlenswert ist, richtet sich sehr nach der individuellen Situation und dem Therapieziel.

Über die Schilddrüsenhormone hat Jod großen Einfluss auf das körperliche und seelische Wohlbefinden. Eine Substitution mit Jod sollte daher immer unter therapeutischer Begleitung erfolgen!

Mittel aus der Klösterl-Apotheke

  • Kelp aktiv (Kapseln), Nahrungsergänzungsmittel
  • Kelp-250-Kapseln, apothekenpflichtig
  • Kelp-Pulver, apothekenpflichtig
  • Wässrige Jod-Lösung (NRF 13.7.) 0,1% Äußerlich, apothekenpflichtig
  • Wässrige Jod-Lösung (NRF 13.7.) 0,5% Äußerlich, apothekenpflichtig

 

Die Klösterl-Apotheke stellt eine Vielzahl weiterer Rezepturen mit Jod in unterschiedlichen Stärken her. Jod-Rezepturen zum inneren Gebrauch unterliegen der Verschreibungspflicht. Wir beraten Sie gerne persönlich zu unserem gesamten Jod-Sortiment.


Hinweis

Dieses Lexikon enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden.
Es kann ärztlichen Rat nicht ersetzen.