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Vitamin B12

Vitamin B12

Steckbrief

Wissenschaftliche Namen:

Cobalamin

Nährstoffkategorie:

wasserlösliches Vitamin

Tagesbedarf laut DGE:

3 µg pro Tag für gesunde Erwachsene, in der Therapie sind deutlich höhere Mengen möglich

Funktionen im Körper:

Aminosäure-Stoffwechsel, Neurotransmitterstoffwechsel, Homocystein-Stoffwechsel, Erythrozyten-Bildung, Zellwachstum und DNA-Synthese

Anwendungsgebiete:

senkt das Risiko für Arteriosklerose (Gefäßverhärtung und -verstopfung), sowie im Rahmen gesunden Alterns

Beschreibung

Vitamin B12 ist ein Sammelbegriff für verschiedene vitaminwirksame Verbindungen aus der Gruppe der Cobalamine. Gemeinsames Merkmal dieser Verbindungen ist ein Kobalt-Atom im Zentrum des Moleküls, welches die Rotfärbung des Vitamins verursacht. Vitamin B12 ist als Coenzym v.a. am Aminosäure-Stoffwechsel beteiligt.
Als sehr großes Molekül wird B12 im Darm an spezielle Transporteiweiße (Intrinsic Factor IF) gebunden und so in den Körper eingeschleust. Die Aufnahme von Vitamin B12 ist äußerst komplex und empfindlich gegenüber Störungen. Sie nimmt mit zunehmendem Alter stetig ab. Entscheidend für den B12-Haushalt im Körper sind eine bedarfsgerechte Zufuhr, optimale Aufnahmebedingungen im Magen-Darm-Trakt und eine ausreichende Speicherung in der Leber.

Man unterscheidet vier verschiedene Substanzen, die vom Körper unterschiedlich gut aufgenommen und verwertet werden können:
Cyanocobalamin und Hydroxycobalamin sind Vitamin B12-Speicherformen und werden auch zur Substitution verwendet. Sie sind biologisch inaktive Formen, die im Körper erst in eine aktive Wirkform umgewandelt werden. Dies kann bis zu mehreren Wochen dauern.
Wesentlich schneller und direkter können die beiden aktiven Vitamin B12-Formen Methylcobalamin und Adenosylcobalamin im Stoffwechselgeschehen verwertet werden.

Physiologische Bedeutung

Vitamin B12 hat großen Einfluss auf die körperliche, geistige und emotionale Gesundheit. Zusammen mit Folsäure ist es für eine geordnete Zellnachbildung wichtig. Dies betrifft vor allem Systeme mit schneller Zellteilung wie die Blutbildung im Knochenmark, die Gehirn- und Nervenzellen, die Darmwandzellen sowie den Energiestoffwechsel und das Immunsystem. Vitamin B12 trägt so entscheidend zum körperlichen und psychischen Wohlbefinden bei.

Präventive und therapeutische Anwendungsgebiete

Vegetarische und vegane Ernährung
Bei Menschen mit fleischlosen Lebensformen kann ein ernährungsbedingter Vitamin B12-Mangel auftreten.

Magen-Darm-Erkrankungen
Aufgrund der damit verbundenen Resorptionsstörungen leidet der B12-Haushalt.

Akute und chronische Nervenentzündungen
B-Vitamine, und besonders das Vitamin B12, sind zur Gesunderhaltung und Regeneration der Nervenzellen sehr wichtig. Es gibt Untersuchungen zur Wirksamkeit von B12 bei Facialisparese. Auch bei Demenz und Morbus Parkinson wird Vitamin-B12-Gaben eine positive Wirkung zugeschrieben.

Diabetes
Je länger eine Zuckererkrankung besteht, desto häufiger treten Nervenleitungsstörungen wie Schleimhautbrennen, Taubheit, Gefühlsstörungen und nachlassendes Sehvermögen auf. Vitamin B12 in hohen Dosen kann das Fortschreiten dieser Begleiterscheinungen aufhalten.

Langfristige Medikamenten-Einnahme
Eine längerdauernde Einnahme von Säureblockern (Omeprazol, Pantoprazol) kann, genauso wie die Einnahme des Antidiabetikums Metformin, zu einem Absinken des B12-Spiegels führen.

Schutz vor Schlaganfall
Personen mit B12-Mangelzuständen erleiden häufiger Schlaganfälle. Gerade ältere Patienten profitieren daher von einer guten B12-Versorgung.

Homocysteinämie
In den letzten Jahren hat sich die Bedeutung von Homocystein als Risikofaktor für die Entwicklung von Osteoporose, Arteriosklerose, vorzeitiger Demenz und diversen anderen neurologischen Erscheinungen z.B. Depression bestätigt. Vitamin B12 kann zusammen mit Vitamin B6 und Folsäure erhöhte Homocystein-Spiegel senken.

Lebererkrankungen
Für einen optimalen Vitamin B12-Haushalt braucht man eine gesunde Leber als Speicherorgan. Bei Leberverfettung und chronisch entzündlichen Veränderungen ist diese Funktion eingeschränkt.

Chronische Müdigkeit und Erschöpfung, chronisch-entzündliche Erkrankungen
Bei diesen Patienten zeigen sich oft auffallend hohe Stickstoffmonoxid-Spiegel im Blut. Stickstoffmonoxid (NO) ist ein freies Radikal, das im normalen Stoffwechselgeschehen anfällt und vom gesunden Organismus wieder abgebaut wird. Problematisch wird es, wenn die NO-Belastung überhandnimmt (nitrosativer Stress), da dieses freie Radikal auf Grund seiner geringen Größe und seiner hohen Fettlöslichkeit in allen Körperregionen, auch im Gehirn, aktiv sein kann. Störungen des Schmerzempfindens und der allgemeinen Vitalität sind die Folgen. Methylcobalamin kann neben anderen Vitalstoffen den NO-Spiegel senken und zudem zur Gesunderhaltung und Regeneration der Nervenzellen beitragen.

Ernährung

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für gesunde Kinder und Jugendliche altersabhängig 0,4 bis 3,0 µg pro Tag und für gesunde Erwachsene eine Zufuhr von 3,0 µg pro Tag. In Schwangerschaft und Stillzeit erhöht sich die Empfehlung auf 3,5 bzw. 4,0 µg pro Tag. Dabei bleiben moderne Lebensumstände und viele andere Faktoren noch unberücksichtigt.

In der Präventivmedizin hält man deutlich höhere Mengen als gute Basisversorgung für sinnvoll. Siehe dazu Substitution!

Der menschliche Körper kann Vitamin B12 nicht selbst herstellen, sondern muss es mit der Nahrung zuführen. Vitamin B12 kommt nur in tierischen Lebensmitteln in nennenswerten Mengen vor. In pflanzlichen Lebensmitteln ist i.d.R. kein Vitamin B12 enthalten, nur in milchsauer vergorenen Produkten wie Sauerkraut oder Kimchi finden sich geringe, aber auch stark schwankende B12-Mengen.

Vitamin B12 kommt in folgenden Lebensmitteln ergiebig vor:
Fleisch, Leber, Fisch (v.a. Hering), Milchprodukte, Eier

Beispielhafte Vitamin B12-Mengen:
100 g Rinderleber enthalten 65 µg; 100 g Sardelle in Öl, abgetropft 21 µg; 100 g Hühnerei, ganz, festgekocht 5,4 µg; 100 g Brie, halbfett 2,1 µg; 100 g Joghurt, natur 0,5 µg Vitamin B12

Erhöhter physiologischer Bedarf

Aufgrund mangelnder Zufuhr oder Fähigkeit zur Aufnahme bzw. Speicherung kann es bei folgenden Personengruppen zu einem B12-Mangel kommen.

  • Menschen ab 50 Jahren (laut Studien ist jeder Fünfte betroffen)
  • Vegetarier und Veganer
  • Menschen mit Magen-Darm-Erkrankungen
  • bei langfristiger Einnahme bestimmter Medikamente (Säureblocker, Metformin)
  • Personen mit erhöhtem Bedarf, wie z.B. Schwangere und Stillende

Ein Mangel äußert sich vorrangig in einer Störung der Blutbildung, speziell der Bildung der roten Blutkörperchen. Weitere Auswirkungen können neurologische Störungen sein, die sich in unterschiedlichen Symptomen zeigen, wie z.B. Taubheitsgefühl, Muskelschwäche, Gangunsicherheit, Störungen der Schlafqualität und der allgemeinen Vitalität, aber auch in Verwirrtheit, Gedächtnisstörungen oder Depression.

Substitution

Wieviel und wie lange B12 zugeführt werden sollte, hängt davon ab, ob ein akuter oder ein chronischer Mangel vorliegt.
Von einem Vitamin B12-Mangel sind v.a. Senioren betroffen. Aufgrund einer unzureichenden Produktion und Sekretion des Intrinsic Factors kann Vitamin B12 nicht ausreichend im Darm resorbiert (aufgenommen) werden. Oft empfiehlt sich dann eine kombinierte Gabe von Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B12.
Als gute Basisversorgung sehen Präventionsmediziner 200 – 400 µg Methylcobalamin täglich an.
Bei chronischen Erkrankungen (Diabetes, Rheuma, Chronisches Müdigkeitssyndrom, Parkinson u.a.) empfiehlt es sich, mehrmals im Jahr eine 4- bis 6-wöchige Einnahmekur mit bis zu 1.000 µg B12 täglich durchzuführen. Eine unbegründete Dauereinnahme mit hohen Dosen an Methylcobalamin sollte jedoch vermieden werden.

Hinweis
Wegen des Einflusses auf sich schnell vermehrende Zellsysteme wird immer wieder vor B12-Gaben bei Tumorerkrankungen gewarnt. Bisher konnte diese Befürchtung nicht bestätigt werden. Belegt ist jedoch die positive Wirkung einer guten B12-Versorgung auf das Immunsystem, das bei diesen Erkrankungen eine sehr wichtige Rolle spielt.

Unsere Empfehlung

Bisher wurde B12 zum schnellen Ausgleich eines Mangels intramuskulär gespritzt. Erst vor wenigen Jahren wurde bekannt, dass Methylcobalamin auch sehr effektiv über die Mundschleimhaut aufgenommen wird. So hat sich die Klösterl-Apotheke auf die Herstellung von Methylcobalamin-Tropfen zur sublingualen Anwendung spezialisiert. Diese Tropfen sollten unabhängig vom Essen eingenommen werden und möglichst lange im Mund behalten werden. Denn die Aufnahme des Wirkstoffs in den Körper geschieht hier unter der Zunge ohne komplizierte Kopplungen an Transportmoleküle. Somit kann die mit zunehmendem Alter sehr störanfällige Aufnahme im Darm umgangen werden.

Mittel aus der Klösterl-Apotheke

 

Die Klösterl-Apotheke stellt darüber hinaus eine Vielzahl weiterer Rezepturen mit B-Vitaminen her. Wir beraten Sie gerne persönlich zu unserem gesamten Vitamin B-Sortiment.


Hinweis

Dieses Lexikon enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden.
Es kann ärztlichen Rat nicht ersetzen.