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Was ist eigentlich…? Hypnotherapie

Die Hypnose hat eine lange und vielfältige Geschichte und hat sich als wirksame Methode zur Behandlung von psychischen und physischen Problemen etabliert. Trotz weit verbreiteter Missverständnisse ist die Hypnotherapie eine moderne Heilmethode, die gut untersucht ist und unter anderem in der modernen Psychotherapie und der Schmerztherapie erfolgreich eingesetzt wird.

Ursprünge

Im 19. Jahrhundert führte der schottische Chirurg James Braid den Begriff „Hypnose“ ein und erkannte, dass es sich dabei um ein psychologisches Phänomen handelt. Die Arbeit des amerikanischen Psychiaters und Psychologen Milton H. Erickson stellte dann im 20. Jahrhundert einen bedeutenden Meilenstein in der Entwicklung der Hypnotherapie dar. Er entwickelte die nach ihm benannte „Ericksonsche Hypnotherapie“. Diese zeichnet sich durch den Einsatz von Metaphern, indirekten Suggestionen sowie dem Nutzen des natürlichen Trancezustandes aus. Die von Erickson entwickelten Techniken und Ansätze haben die moderne Hypnotherapie maßgeblich geprägt.

Was man unter Hypnose versteht

Der Bewusstseinszustand in der Hypnose wird als Trance bezeichnet. In diesem Zustand befindet sich die Person in einer tiefen Entspannung, bei der das Bewusstsein fokussiert und die Wahrnehmung auf innere Prozesse gerichtet ist. In der Trance ist das Unterbewusstsein besonders zugänglich für Suggestionen, während äußere Reize und Ablenkungen in den Hintergrund treten. Trance ist ein natürlicher Zustand, der vergleichbar ist mit Tagträumen oder dem Moment kurz vor dem Einschlafen.

Die Leitung einer Hypnotherapie erfolgt in der Regel durch einen entsprechend ausgebildeten Therapeuten bzw. einer Therapeutin. Alternativ besteht die Möglichkeit der Selbsthypnose. Es ist wichtig zu wissen, dass eine hypnotisierte Person in einem therapeutischen Setting nicht vollständig das Bewusstsein oder die Kontrolle verliert, sondern bewusst und sicher bleibt, auch innerhalb ihrer eigenen ethischen und moralischen Einstellung.

Falsche Annahmen über Hypnose

Die Hypnose ist häufig Gegenstand von Missverständnissen, die von sogenannten Showhypnotiseur*innen verbreitet werden. Dazu gehört die Annahme, dass Hypnose eine Form der Gedankenkontrolle sei. Dies ist jedoch ein Irrtum, da der Patient oder die Patientin während der Hypnose stets die Kontrolle behält und sich an alles erinnert. Ein weiteres Missverständnis ist die Annahme, dass nur leichtgläubige Menschen hypnotisiert werden können. In Wahrheit besitzen die meisten Menschen die Fähigkeit, hypnotisiert zu werden, sofern sie dazu bereit sind.

Anwendung in der Psychotherapie

In der modernen Psychotherapie findet die Hypnotherapie Anwendung bei der Behandlung von Angststörungen, Depressionen, PTBS sowie bei Suchtverhalten. Der Zugang zum Unterbewusstsein erlaubt eine schnellere und effektivere Bearbeitung tiefsitzender emotionaler Probleme. Ein Beispiel für den Einsatz von Hypnotherapie stellt die Behandlung von Angststörungen dar. Hierbei erlangen Patient*innen die Fähigkeit, ihre Angstreaktionen zu kontrollieren und sich in stressigen Situationen zu beruhigen.

Einsatz in der Schmerztherapie

Im Rahmen einer Schmerztherapie können durch den Einsatz von Hypnose chronische Schmerzen gelindert werden, indem die Schmerzempfindung verändert und Patient*innen dabei unterstützt werden, besser mit ihren Schmerzen umzugehen.
Ein bemerkenswertes Beispiel ist Hypnobirthing, eine Methode zur Schmerzlinderung während der Geburt, die immer beliebter wird. Auch in der zahnärztlichen Praxis wird mittlerweile schon öfter statt zur Spritze zur Hypnose gegriffen.