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Birke
Steckbrief
Wissenschaftlicher Name:
Betula pendula, Betula pubescens
Pharmazeutische Verwendung:
Blätter, Knospen, Rinde
Inhaltsstoffe
Blätter: Flavonoide, Saponine, Bitterstoffe, ätherische Öle, Salicylate, Mineralstoffe, Vitamin C
Nieren-Qi, -Yin- & -Jing-Tonikum, eliminiert Feuchtigkeit, feuchte und toxische Hitze
Vorstellung und Geschichte
Birken waren früher ein Sinnbild für Licht- und Vegetationsgöttinnen und deshalb ein wesentlicher Bestandteil der Frühlings- und Fruchtbarkeitskulte. Die Birke symbolisiert diesen frühlingshaften Neuanfang, Licht und Reinigung. Sie vermittelt Jugendlichkeit, Leichtigkeit, Beweglichkeit, Lebendigkeit und Schönheit. Man erkennt dies bereits an den sanft im Wind schwingenden Ästen.
Birken wachsen nur in den Kaltzonen der Nordhalbkugel und nur an hellen Standorten. Die beweglichen Zweige lassen viel Licht hindurch und die weiße Rinde schützt die Birke vor zu starker Sonneneinstrahlung. Im Frühjahr treiben sie als erste aus und unter ihrer Rinde fließt hörbar rauschend eine enorme Menge Wasser. Birken werden nicht alt, wachsen aber sehr schnell, sie sind extrem frostbeständig und ihre geflügelten Samen besiedeln sofort neues Brachland. Deshalb konnten die Blätter, der Saft und die innere Korkrinde der Birken den Eiszeitmenschen gut als Nahrung in Notzeiten dienen und ihnen so das Überleben sichern. Die Rinde und das Holz funktionieren auch nass als Zunder und Brennmaterial. Aus der wasserdichten, antiseptischen und nahezu unverwesbaren weißen Rinde fertigte man bereits in der Steinzeit Vorratsbehälter, Schuhe und Verbandmaterial.
Anwendung und Wirkung
Verschiedene Birkenarten werden mindestens seit der letzten Eiszeit kulturübergreifend bei Fieber, Harnwegs- und Atemwegserkrankungen sowie Hautkrankheiten verwendet. Diese spezifischen Heilwirkungen sind vermutlich also schon vor langer Zeit bekannt gewesen.
Heute offiziell anerkannt ist die ausspülende Wirkung der Blätter der europäischen Hänge- und Moorbirken bei Harnwegsinfekten, Gicht, Rheuma, Hautkrankheiten und Nierengrieß. Da sie die Nieren nicht reizen, sind sie als Tee zur längeren Anwendung geeignet.
Von der Birke sind des Weiteren Urtinkturen aus den frischen, jungen Blättern sowie aus Birkensaft, Auszüge aus den Knospen (Gemmoextrakte) und der Birkensaft, frisch und vergoren als Wein, verfügbar. Betulin, der weiße Schutzstoff der Rinde, heilt die Haut bei Ekzemen, Herpes, Wunden, Verbrennungen und bei Schäden durch Sonnenlicht und Bestrahlung.
In der Erfahrungsheilkunde verwendet man Blätter, Knospen, Saft, Rinde, Wurzeln, Pech, Asche und Kohle außerdem gegen Durchfall, Magenschmerzen, Hämorrhoiden, Parasiten, Gelbsucht sowie als Haarwasser, desinfizierende Räucherung und in Schwitzbädern.
Mittel aus der Klösterl-Apotheke
Die Klösterl-Apotheke verarbeitet eine Vielzahl hochqualitativer Pflanzenrohstoffe, an die wir hohe Anforderungen bezüglich Reinheit, Gehalt an wirkbestimmenden Inhaltsstoffen und Qualität stellen. Aus diesen Rohstoffen stellen wir die unterschiedlichsten Rezepturen her, u.a. in Form von Kapseln, Lösungen, Teemischungen und Salben. Daneben verfügen wir über ein großes Sortiment an qualitativ hochwertigen pflanzlichen Fertigpräparaten.
