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Lein

Lein

Steckbrief

Wissenschaftlicher Name:

Linum usitatissimum

Weitere Namen:

Flachs, Saat-Lein

Pharmazeutische Verwendung:

Samen, Öl

Familie:

Linaceae

Heimat:

weltweit

Inhaltsstoffe

Schleimstoffe, Ballaststoffe, fettes Öl, Proteine, Sterole, Triterpene, cyanogene Glykoside, Lignane, Flavonoide, Vitamine, Mineralstoffe

Wirkung

Verdauungsregulierend, schleimhautbefeuchtend, reizlindernd, cholesterinsenkend, blutzuckersenkend, immunsuppressiv, antiarteriosklerotisch, blutdrucksenkend

Anwendung

Innerlich:
Verstopfung, Entzündungen der Schleimhaut im Magen-Darm-Trakt, Durchfall, Reizdarm, Hämorrhoiden, erhöhte Cholesterinwerte, Diabetes, Heiserkeit, Halsschmerzen, Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
nur Leinöl: entzündliche Erkrankungen der Gelenke wie Rheuma

Äußerlich: (Breiumschlag) trockene Haut, Entzündung der Nebenhöhlen oder Haut

Nebenwirkungen

Unverträglichkeitsreaktionen und Blähungen sind möglich

Gegenanzeigen

Organische Ursachen einer Verstopfung, Bauchschmerzen unbekannter Ursache, Übelkeit, Erbrechen

Für die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren, Schwangeren und Stillenden liegen noch keine Untersuchungen zur Unbedenklichkeit vor.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Leinsamen kann die Aufnahme von Arzneistoffen beeinträchtigen und sollte daher grundsätzlich mit einem Abstand von mindestens einer Stunde nach der Einnahme von Medikamenten eingenommen werden. Zu weiteren möglichen Wechselwirkungen lassen Sie sich bitte in Ihrer Apotheke oder in der Arztpraxis beraten.

Hinweis
Zusätzlich zur Einnahme von Leinsamen immer reichlich Wasser trinken! Bei bekannter Verengung im Darm, Divertikulitis und chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen die Samen immer als Tee zubereiten und abseihen.

Naturphilosophische Prinzipien/Kräfte/Signaturenlehre

TCM:

nährt das Yin von Leber, Magen und Lunge, befeuchtet den Dickdarm, eliminiert Magen-Feuer

Ayurveda:

Vata reduzierend, Pitta erhöhend, Kapha stärkend

Vorstellung und Geschichte

Der bis zu eineinhalb Meter hohe Lein mit seinen kleinen, zarten, himmelblauen, fünfstrahligen Blüten in den Blattachseln der oberen Blätter gehört zu unseren ältesten Kulturpflanzen und wird bis heute weltweit angebaut. Sein Name leitet sich vom lateinischen „Linum“ ab. Das Adjektiv „usitatissimum“ ist die Steigerung von „usitatus“, was nützlich oder gewöhnlich bedeutet. So verweist der wissenschaftliche Name „Linum usitatissimum“ bereits auf die vielfältige Verwendung des Leins, der auch Flachs genannt wird. Er diente als gesundheitsförderndes Nahrungsmittel, aber auch als Grundlage für Ölfarben und Textilien. Schon in der Antike stellte man aus den Fasern der Pflanzen Leinen her. Und der Legende nach gab Ariadne Theseus einen Faden aus Lein, damit er aus dem Labyrinth des Minotaurus wieder herausfand. Im alten Ägypten war die Göttin Isis Schutzpatronin des Leins. Die Leinblüte symbolisierte damals göttliche Reinheit und Licht.

Der Lein gedeiht sogar in Höhen bis 1.800 m über dem Meeresspiegel und mit Ausnahme von Regionen in Äquatornähe in den unterschiedlichsten Klimazonen. Seine hellbraunen Fruchtkapseln enthalten bis zu zehn kleine, braune Samen. Als Bestandteil von Brot oder Müsli sind diese heutzutage wohl fast allen bekannt.

Anwendung und Wirkung

Medizinisch werden die ganzen oder geschroteten Samen sowie das kalt gepresste Öl verwendet. Vielen bekannt ist die verdauungsregulierende und -fördernde Wirkung von ganzen Leinsamen. Diese Wirkung beruht auf den in der Samenschale reichlich vorhandenen Ballast- und Schleimstoffen, die mit Flüssigkeit stark aufquellen. Auf diese Weise können Leinsamen einerseits das Füllvolumen im Darm erhöhen, den Darminhalt befeuchten und die Darmtätigkeit anregen und andererseits ein Übermaß an Flüssigkeiten im Darm binden und so eine Durchfallerkrankung lindern.

Dabei legen sich die Schleimstoffe wie ein Film auf die Schleimhäute und wirken daher sowohl reizlindernd als auch beruhigend auf einen irritierten oder entzündeten Magen-Darm-Trakt. Daher kann Leinsamen, insbesondere wenn er vor der Anwendung in kaltem Wasser quellen konnte und anschließend kurz aufgekocht und abgeseiht wurde (Kaltauszug), auch bei Heiserkeit, Halsschmerzen, Sodbrennen, Gastritis und Entzündungen der Darmschleimhaut zur unmittelbaren Linderung der Beschwerden beitragen. Aus Sicht der chinesischen Medizin beruht diese Wirkung auf dem Nähren des Magen-Yins, wodurch zugleich ein Magen-Feuer gekühlt wird.

Die Ballast- und Schleimstoffe können aber auch Zucker und Fette aus der Nahrung binden. So können sie erfahrungsgemäß dazu beitragen, dass erhöhte Cholesterin- und Blutzuckerwerte sinken. Da die im Leinsamen ebenfalls enthaltenen fetten Öle bei Kontakt mit der Luft leicht oxidieren, sind geschrotete Leinsamen nur kurz haltbar. Kaufen Sie am besten ungeschrotete Leinsamen und schroten Sie sie erst kurz vor dem Verzehr.

Die zerkleinerten, mit heißem Wasser gequollenen Samen können bei Entzündungen der Haut oder der Nebenhöhlen zur Herstellung von Breiumschlägen verwendet werden. Der Brei wird hierzu auf ein dünnes Tuch oder ein Küchenpapier gestrichen und warm auf das betroffene Areal aufgelegt. Prüfen Sie die Temperatur vor dem Auflegen, damit Sie sich nicht verbrühen. Wenn der Brei abgekühlt ist, können Sie ihn wieder entfernen.

Ebenso wertvoll wie die ganzen Samen ist das Leinöl aufgrund seines hohen Gehalts an Omega-3-Fettsäuren. Der regelmäßige Konsum von Leinöl hat sich daher bei entzündlichen Erkrankungen im Bewegungsapparat bewährt. Ferner kann Leinöl vermutlich zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen. Leinöl wird allerdings leicht ranzig, was Sie an einem bitteren Geschmack erkennen. Kaufen Sie deshalb Ihr Leinöl nur in kleinen Mengen kaltgeprest, am besten sogar frisch gepresst, und lagern Sie es zudem dunkel und kühl.

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Hinweis

Dieses Lexikon enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden.
Es kann ärztlichen Rat nicht ersetzen.