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Future Skills: Bist du zukunftsfähig?

Künstliche Intelligenz, Blockchain-Technologien und Quantencomputer – das Technologie-Zeitalter, in dem wir leben, entwickelt sich in einer so rasanten Geschwindigkeit, dass einem schwindlig werden kann. Gleichzeitig erleben wir globale Krisen, Kriege, Inflation, Pandemien und große Herausforderungen in Bezug auf das Klima und die Ökosysteme. Wir wissen kaum, wie wir damit umgehen können und noch viel weniger ist vorhersehbar, was uns in den nächsten Jahren erwartet. Wie sollen wir uns also vorbereiten auf das, was kommt, um zukunftsfähig zu werden? Welche Fähigkeiten müssen wir jetzt entwickeln, um die noch unbekannten Probleme zu lösen, die uns erwarten?

Vier Ebenen der Zukunftsfähigkeiten

Einige bekannte Vordenker*innen und Pioniere rund um den Zukunftsforscher Peter Spiegel haben sich zusammengeschlossen, um herauszufinden, welche Fähigkeiten wichtig sind, um unsere Potenziale für die Zukunft zu entfalten. In ihrem Future Skills Navigator unterscheiden sie dabei vier verschiedene Fähigkeitsebenen:

Rationale Ebene – Die Fähigkeit zu denken: Wir brauchen unser logisches Denken, die analytischen Fähigkeiten des Verstandes, um die Komplexität der Welt zu verstehen.

Emotionale Ebene – Die Fähigkeit zu fühlen: Wenn wir die Emotionen miteinbeziehen, sind wir in der Lage, Beziehungen aufzubauen und in Verbindung mit anderen zu sein. Mit der Ebene des Herzens können wir uns selbst fühlen, akzeptieren und authentisch handeln.

Spirituelle Ebene – Verbunden sein: Die spirituelle Ebene verbindet uns mit Sinn und unserem höheren Selbst.

Transformationale Ebene – Veränderungen bewirken: Wir können unsere Fähigkeiten nutzen, um Verantwortung zu übernehmen und mit unseren Handlungen die Zukunft zu gestalten.

Es ist also nicht nur ein Set von digitalen, handwerklichen oder geistigen Skills, welches uns für die kommenden Herausforderungen befähigt, sondern es ist das Zusammenspiel von allen Kompetenzen des menschlichen Seins. Das gemeinsame Potenzial von Verstand, Herz, Seele und Handeln ist die ganzheitliche Kombination für eine bessere Zukunft.

Bei den meisten Menschen sind die beschriebenen Ebenen unterschiedlich entfaltet, sodass manche Fähigkeiten stärker und andere weniger ausgeprägt vorhanden sind. Der Weg in die Zukunftsfähigkeit geht daher schrittweise durch die persönliche Weiterentwicklung einzelner Potenziale.

Wie soll man einen Anfang finden, angesichts der vielfältigen Zukunftsfähigkeiten? Zunächst sollte identifiziert werden, in welchen Bereichen die eigene Kompetenzlücke besteht. Dann kann man Schritt für Schritt anfangen, diese Lücke zu schließen, sich gezielt mit einzelnen Fähigkeiten auseinandersetzen oder sich dazu schulen lassen. Um dann eine Vision zu entwickeln, wie die ideale Welt der Zukunft aussehen soll, ist es am besten, sich mit anderen zusammen zu schließen. Gemeinsam mit anderen Mitdenkenden und Mitgestaltenden, die sich für ein ähnliches Ziel oder eine gemeinsame Vision einsetzen, ist es viel leichter, etwas zu bewirken und nachhaltig zu verändern.

Persönliche Zukunftskompetenzen

Stellvertretend für viele ‚Future Skills‘ werden in diesem Artikel vier Fähigkeiten erläutert, die auf der Ebene des Einzelnen wichtige Weiterentwicklungsfelder darstellen.

Lernkompetenz: Die traditionelle Art des Lernens aus der Schulzeit, reicht heute nicht mehr aus. Wissen aufzunehmen und möglichst fehlerfrei zu reproduzieren, trainiert vor allem das Kurzzeitgedächtnis. Die Lernkompetenz der Zukunft bedeutet, Wissen zu erwerben, zu verknüpfen und innovative Lösungen zu entwickeln. In einer Welt, in der Informationen und Wissen leicht verfügbar sind, ist es entscheidend, nicht nur voneinander und miteinander zu lernen, sondern auch gemeinsam kreative Verbindungen herzustellen. So können wir uns den heute noch kaum vorstellbaren Problemen von morgen stellen.

Innere Führung: In einem aktiven, von Technologie geprägten Alltag ist es leicht, sich selbst zu verlieren. Wir lassen uns ablenken, sind ständig beschäftigt und immer online. Bei vielen Menschen führt das zu einer inneren Leere – sie spüren ihre eigenen Bedürfnisse nicht mehr, verlieren den Kontakt mit sich selbst und oft auch den Sinn in ihrem Tun. Um nicht selbst in diese Spirale zu geraten, braucht es Innere Führung.

Innere Führung bedeutet, in Verbindung mit sich selbst zu sein, sich immer wieder Zeit zum Nachspüren und für Reflexion zu nehmen und dabei zu erkennen, was einem wirklich wichtig ist. Es bedeutet, sich über die eigenen Bedürfnisse bewusst zu werden und regelmäßig in die Selbstwahrnehmung zu gehen, ob die Dinge, mit denen man sich beschäftig, die Menschen, von denen man umgeben ist, einem wirklich gut tun. Innere Führung bringt mehr Achtsamkeit in den Alltag, es entsteht wieder mehr Verbindung, z.B. mit der Nahrung, mit den Tätigkeiten oder den Personen um einen herum. Meistens führt es dazu, dass das Leben sich entschleunigt, weniger Projekte und ToDos in den Tag hineinpassen. Gleichzeitig wird der Sinn im Tun dann leichter spürbar und es kann sich eine Vision entwickeln, wie das Leben bewusst und aktiv gestaltet werden kann. Leben gestalten anstatt ‚gelebt zu werden‘.

Selbstwirksamkeit: In unserer Zeit voller unendlicher Möglichkeiten ist es herausfordernd, den Fokus auf das Wesentliche zu behalten. Für wirksame Veränderungen braucht es aber klare Ziele und eine konsequente Ausrichtung. Wenn aus der inneren Führung heraus eine Vision entsteht und wir das Ziel vor Augen haben, reicht die richtige Denkweise allein nicht aus, es bedarf zudem eines guten Selbstmanagements. So können wir fokussiert und strukturiert die richtigen Schritte nacheinander gehen und sind fähig, unsere Zukunft aktiv mitzugestalten und die Ziele zu erreichen, die uns wirklich wichtig sind.

Empathie: Wir Menschen können nicht allein existieren, wir brauchen ein soziales Umfeld, dem wir uns zugehörig fühlen. Im Kontakt mit anderen entsteht Beziehung und damit ein Spannungsfeld von Ich-Du-Wir. Moderne Technologien können uns vieles erleichtern, aber sie können uns Beziehungen glücklicherweise nicht abnehmen, denn dafür braucht es ein Herz. Das Herz, welches fühlt, wie es mir in Beziehung mit dem Gegenüber geht. Das Herz, welches spürt, wenn es dem anderen nicht gut geht und Mitgefühl entwickeln kann für das, was die Person erlebt. Daher ist es wesentlich, eine empathische Beziehungskompetenz zu entwickeln, die uns ermöglicht, unsere eigenen Gefühle zeigen zu können und uns authentisch und ehrlich mitzuteilen. Sie unterstützt uns auch, Gefühle von anderen wahrzunehmen, zuzulassen und damit gegenseitige Fürsorge und Vertrauen zu entwickeln. Diese emotionale Kompetenz macht uns resilient für Krisenzeiten, sie lässt uns miteinander ein tragfähiges Netzwerk gestalten, welches uns gegenseitig hält und unterstützt.

Die Veränderung und Weiterentwicklung einzelner Menschen als reinen Selbstzweck kann nur wenig bewirken. Aber es fängt beim Einzelnen an, bei dir und mir.

Von der persönlichen Ebene ausgehend können wir ganze Organisationen und Systeme verändern, ganze Orte, Gemeinschaften oder Bevölkerungsgruppen. Es erfordert zuerst das Bewusstsein, dass wir mit den Fähigkeiten aus dem letzten Jahrhundert heute nur begrenzt wirksam werden können. Wenn die Bereitschaft dazu kommt, sich selbst zu verändern und zukunftsfähige Kompetenzen zu stärken, ist dies der Schlüssel für eine positive Aussicht in die kommende Zeit. Jede Welle beginnt mit einem Tropfen. Es liegt an uns, welche Tropfen wir beitragen und ob wir vom Einzelnen den Kreis größer werden lassen, zum Du, zum Wir, bis hin zu einer globalen Ebene aller Menschen und universellen Wesen.

Autorin

Cäcilia Wallbrecher

Redakteurin Klösterl-Journal und Embodiment-Coach