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Was sind eigentlich…? Heilende Wickel und Auflagen

Auflagen und Wickel sind eine bewährte therapieergänzende Methode in der häuslichen Pflege, um körperliche Beschwerden zu lindern und die Heilung akuter Erkrankungen zu unterstützen. Es braucht nicht viel, weder eine Ausbildung noch besondere Hilfsmittel, um einen Wickel oder eine Auflage vorzubereiten und anzuwenden. Einfache Wickel mit Kohlblättern dienten bereits im alten Rom der Linderung schmerzender Wunden.

Tücher und Wirkstoffe aus der Natur

Das Herzstück eines Wickels besteht aus einem Innentuch, das mit einer Flüssigkeit befeuchtet oder mit einer Substanz bestrichenen ist. Es wird ein- bis mehrfach um den betroffenen Körperteil (z.B. um den Arm oder den Brustkorb) herumgewickelt. Ein weiteres aufgelegtes Tuch aus Baumwolle oder Leinen sorgt für eine langsame Verdunstung. Abschließend wird der Bereich nochmals mit einem Frottee-, Flanell- oder Wolltuch umhüllt. Dieses zusätzliche Zudecken sowie das Tragen von Socken verhindern das Auskühlen des Körpers. Durch die Anwendung im Liegen entspannen Körper und Geist. Nach einer Wirkzeit zwischen 15 und 30 Minuten – abhängig von der gewünschten Intensität der Reizwirkung – wird eine anschließende Ruhezeit von mindestens 30 Minuten empfohlen.

Für Wickel und Auflagen sollte man immer Naturfasern wie Baumwolle, Leinen oder Wolle verwenden. Synthetisch hergestellte Tücher aus Polyester zum Beispiel sind zu wenig feuchtigkeits- und luftdurchlässig. Auf das Tuch aufgebrachte Kräuter, Pflanzenauszüge oder ätherische Öle sowie weitere Wirksubstanzen, wie zum Beispiel Quark, Kartoffeln, Zwiebeln, Bienenwachs, Honig oder fette Öle, können ihre Wirkung sowohl auf der Hautoberfläche entfalten als auch über diese vom Körper aufgenommen werden.

Die alles entscheidende Temperatur

Je weiter die Temperatur des Wickels (Innentuch) von der normalen Körpertemperatur (37°C) nach oben oder unten abweicht, desto stärker sind der Reiz und die Intensität der Behandlung. Die Belastung für den Kreislauf nimmt zu. Wird der Wickel kalt angewendet, entzieht er dem Körper Wärme, wirkt abschwellend und hemmt Entzündungen auf der Haut oder in den Gelenken. Heiß umwickelt breitet sich in Wechselwirkung mit der Körperwärme eine tiefe, lang anhaltende Wärme im Körper aus. Die Durchblutung sowie die Entgiftungsarbeit der Haut werden gesteigert. Ebenso wird der Stoffwechsel der inneren Organe angeregt.

Bei Husten zum Beispiel wirkt ein warmer Brustwickel auf Kartoffelbasis schleimlösend. Temperierte Wickel, die weder zu heiß noch zu kalt sind, wirken als Wadenwickel fiebersenkend, da die Blutgefäße weit bleiben und der Körper die Wärme abgeben kann, ohne von außen zu überhitzen.

Um Verbrennungen und Unterkühlungen zu vermeiden, sollte darauf geachtet werden, dass die Wickel und Auflagen so temperiert sind, dass die erkrankte Person sie als angenehm empfindet. Alter und besonders die Stabilität des Kreislaufs haben einen großen Einfluss darauf, ob ein Wickel angewendet werden soll. Im Zweifel empfiehlt sich eine Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin.


Anwendungsgebiete für einen Wickel oder eine Auflage:

 

Kalte Wickel: Akute Gelenkentzündungen, Prellungen, Verstauchungen, Halsschmerzen; Venenentzündungen, Brustentzündung

Warme Wickel: Muskelverspannungen, Rückenschmerzen, Bauchschmerzen (Blähungen, Magen-Darm-Krämpfe); Menstruationsschmerzen, Erkältungskrankheiten, Blasenentzündung, Schlafstörungen


Heilendes Zusammenspiel

Auflagen wirken genau wie Wickel. Sie bedecken allerdings nur eine kleine Körperregion wie zum Beispiel Herz- oder Blasengegend. Diese können, mit einer Binde fixiert, unter der Kleidung getragen werden und schenken damit mehr Bewegungsfreiheit. Es spricht auch nichts dagegen, sie über Nacht anzuwenden.

Es ist nicht nur der Temperaturreiz der Behandlung – durch die damit verbundene Zuwendung und Berührung fühlt sich die zu pflegende Person wahrgenommen und umsorgt. Die ganzheitliche Behandlung von Körper und Seele aktiviert die Selbstheilungskräfte und wirkt sich positiv auf den Heilungsprozess aus.


Ölmischungen zur Anwendung bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen:

 

Wirkt verdauungsfördernd, krampflösend und blähungstreibend: Jeweils 1 – 2 Tropfen Anis-, Fenchel-, Koriander-, Kreuzkümmelöl mit ca. 30 ml Mandelöl vermischen.

Wirkt krampflösend, entzündungshemmend und stimmungshebend: 2 Tropfen Rosendestillat, 3 Tropfen Melissenöl, je 5 Tropfen Bergamotte- und Weihrauchöl mit ca. 50 ml Mandelöl vermischen.

Anwendung: Eine der beiden Ölmischungen sanft auf den Bauch einmassieren. Den Bauch mit einem dünnen Baumwolltuch, das in heißem Wasser getränkt und wieder ausgewrungen wurde, umwickeln und mit einem trockenen Handtuch ein weiteres Mal umhüllen. 15 bis 20 Minuten zugedeckt einwirken lassen, dann nur das feuchte Innentuch entfernen und weitere 15 Minuten ruhen. Bei Wunsch nach mehr Wärme zusätzlich eine Decke oder eine Wärmflasche auflegen.