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Wer war eigentlich…? Maria Treben
Altes Wissen wiederbelebt: Das wohl bekannteste Rezept der österreichischen Kräuterkundigen und Autorin Maria Treben (1907 – 1991) ist der „Kleine Schwedenbitter nach Maria Treben“. Basierend auf den Schriften des schwedischen Arztes Dr. Samst wird dieser Auszug aus elf Kräutern noch heute äußerlich und innerlich bei den verschiedensten Beschwerden erfolgreich angewendet. Doch wie kam Maria Treben eigentlich zu den Kräutern?
Ihr Leben
Maria Treben wurde 1907 in Böhmen geboren. Sie war die mittlere von drei Schwestern. Als Maria Treben 10 Jahre alt war starb ihr Vater bei einem Unfall. Die Familie zog zwei Jahre später nach Prag. Dort erlernte sie als 19-jährige einen Beruf, in dem sie längere Zeit tätig war, heiratete dann und war Hausfrau und Mutter. Nach dem Krieg wurde sie mit ihrem Mann und ihrem Sohn ausgesiedelt und lebte in verschiedenen Lagern, wo sie an einer lebensgefährlichen Infektion des Bauchraumes – „Bauchtyphus“ – erkrankte. Mangels verfügbarer Medikamente verordnete ihr ein kräuterkundiger Arzt einen Saft aus Schöllkraut. Ihr Zustand verbesserte sich schnell, und sie genas nach ein paar Monaten. Daraufhin begann sie, sich intensiv mit der Kräuterheilkunde zu befassen und studierte auch die Schriften von Pfarrer Kneipp.
Erfolg mit der Apotheke Gottes
Maria Treben handelte in Demut vor der Größe Gottes und der Natur. Ein tiefes, ehrliches Ansinnen, den Menschen zu helfen, entwickelte sie, nachdem die Menschen sie immer wieder nach ihrer kräuterkundigen Meinung fragten. Um ihr Wissen und ihre Erfahrungen weiterzugeben, hielt sie Vorträge – erst vor kleinem Publikum, bald aber füllte sie große Säle – und schrieb Bücher. Ihr bekanntestes Buch „Gesundheit aus der Apotheke Gottes“ wurde in viele Sprachen übersetzt und von Millionen Menschen gelesen.
Mit ihrer naturnahen Art hat sie die Menschen inspiriert, gesünder zu leben und hat – wie Pfarrer Kneipp und Pastor Felke – volksheilkundliches Kräuterwissen in unsere Zeit gerettet. Zu ihrer Kräuterkunde gehört die gesunde Lebensweise: Ein regelmäßiger Tagesablauf, Bewegung an der frischen Luft und ein maßvoller Genuss sorgen oft schon für eine allgemein gute Gesundheit.
Kritische Betrachtungen
Maria Trebens Beschreibung ihrer Wunderheilungen und die teilweise sehr hohen Dosierungen der Kräuter, von deren absoluter Unschädlichkeit sie überzeugt war, haben ihr viel Kritik eingebracht. Hatte doch schon Paracelsus darauf hingewiesen, dass „die Dosis das Gift mache“ – auch bei Kräutern. Da sie keine medizinische Ausbildung hatte und sich auch an schwerwiegende Krankheiten wie Diabetes und Krebs heranwagte, wurde sie häufig angefeindet. Sie betonte aber auch, dass es bei ernstem Unwohlsein, Fieber und anderen deutlichen Krankheitssymptomen unerlässlich sei, sich ärztliche Hilfe zu suchen.