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Was ist eigentlich…? Kneipp-Therapie

Seit der Pfarrer Sebastian Kneipp im Jahr 1886 seine Erfahrungen mit der „Wasserkur“ beschrieben und als ganzheitliches Konzept weiterentwickelt hat, ist die Kneipp-Therapie bekannt. Die Behandlungsverfahren und Anwendungen wurden vielfach erprobt und sind bis heute als naturheilkundliche Kur sehr beliebt.

Die fünf Säulen der Kneipp-Medizin

1) Hydrotherapie – Wasserkur

Die berühmteste Säule der Kneipp-Therapie ist die Wasserkur. Über 100 verschiedene Anwendungen sind bekannt, die von Güssen und Bädern, bis zu Wickeln und Waschungen reichen. Dabei kommt hauptsächlich kaltes Wasser zum Einsatz oder ein Wechsel aus kaltem und warmem Wasser. Die typischen Kneipp-Becken stehen nicht nur in Kuranlagen, sondern auch in über 600 öffentlichen Parks, an Bächen und in Wäldern zur Verfügung und werden in der warmen Jahreszeit besonders gerne genutzt.

2) Phytotherapie – Heilpflanzen

Vor allem die heimischen Heilkräuter und -pflanzen studierte der „Kräuterpfarrer“ und erforschte ihre Heilwirkung. Zur äußerlichen Anwendung empfahl er die Kräuter in Form von Wickeln, Bädern und Güssen. Innerlich können Heilkräuter als Tees oder als Pulver angewandt werden. Dabei stützte sich Kneipp auf die Tradition der europäischen Klostergärten, in welchen damals bereits zahlreiche Heilpflanzen und deren Wirkung dokumentiert waren

3) Bewegungstherapie

Bewegung in der Natur und an der frischen Luft sind die wichtigsten Kriterien für die Kneipp’sche Bewegungslehre. Sie soll ein ausgeglichenes Maß einnehmen, welches weder überlastet noch unterfordert, um den ganzen Körper und Kreislauf wieder in Schwung zu bringen und mit Sauerstoff zu versorgen. Ob Spaziergänge, Wanderungen, körperliche Betätigung oder eine spezielle Heilgymnastik, die Wahl der Bewegung wird individuell auf die zu behandelnde Person und deren Bedürfnisse und Möglichkeiten abgestimmt. Wichtig sind bei allem die Regelmäßigkeit und bewusste Regeneration.

4) Ernährungstherapie

Ausgewogenheit ist auch im Hinblick auf die Ernährung ein wesentlicher Maßstab der Kneipp-Therapie. Kneipps Credo lautet: „Verfahren wir vernünftig und nicht zu einseitig.“ So sieht der Speiseplan wenig Ge- und Verbote vor, sondern vor allem die Regelmäßigkeit während des Tages und maßvolle Portionen, die möglichst nährstoffreich und frisch zubereitet sind.

5) Ordnungstherapie – Balance

Der Begriff Work-Life-Balance war zu Kneipps Zeiten zwar noch nicht bekannt, aber dasselbe Prinzip der Ausgewogenheit zwischen Arbeit und Ruhephasen, zwischen Körper und Seele, zwischen Anspannung und Entspannung prägen seine Lehre zur Lebensordnung der Menschen.

Eine bewusste, die Gesundheit erhaltende Lebensführung ist der Maßstab für Balance nach dem Motto: „Alles zu seiner Zeit und alles im rechten Maß.“

Das ganzheitliche Konzept der Kneipp-Therapie ist als drei- bis vierwöchige Kur beliebt, um Körper und Geist wieder Ausgeglichenheit und frische Energie für Regeneration und den Alltag zu spenden. Als Kur im Alltag lassen sich auch viele Elemente der fünf Säulen integrieren. Von der Deutschen UNESCO-Kommission wurde im Jahr 2015 „Kneippen als traditionelles Wissen und Praxis“ zum immateriellen Kulturerbe ernannt, um den Wert des Heilverfahrens von Pfarrer Sebastian Kneipp zu würdigen.