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Baldrian

Baldrian

Steckbrief

Wissenschaftlicher Name:

Valeriana officinalis

Weitere Namen:

Augenwurzel, Baldurskraut, Ballerjahn, Hexenkraut, Katzenkraut, Marienwurzel, Mondwurzel, Stinkwurz, Wielandskraut, Wildfräuleinskraut, Wundwurzel

Pharmazeutische Verwendung:

Wurzel

Familie:

Baldriangewächse (Valerianaceae)

Heimat:

Europa und gemäßigte Zonen Asiens

Inhaltsstoffe

Ätherische Öle, Sesquitepensäuren, Valepotriate, Lignane, iridoide Alkaloide, freie Aminosäuren, Flavonoide, Polysaccharide, Phenolcarbonsäuren, freie Fettsäuren

Wirkung

Beruhigend, angstlösend, schlaf- und konzentrationsfördernd, krampflösend, entspannend, schmerzlindernd

Anwendung

Innerlich:

Bei Unruhe, Nervosität, Anspannung, Herzklopfen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Ängsten, Prüfungsangst, Konzentrationsstörungen, Verspannungen, Muskelschmerzen, Menstruationsschmerzen, Prämenstruellem Syndrom (PMS), Bauchkrämpfen, nervösem Magen und bei trockenen Augen

Nebenwirkungen

Beschwerden im Magen-Darm-Trakt

Gegenanzeigen

Für die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren, Schwangeren und Stillenden liegen noch keine Untersuchungen zur Unbedenklichkeit vor.

 

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Vor einer Kombination mit Medikamenten holen Sie sich bitte ärztlichen Rat oder erkundigen Sie sich in Ihrer Apotheke.

Naturphilosophische Prinzipien/Kräfte/Signaturenlehre

Signaturenlehre:

Mondpflanze

TCM:

tonisiert Yin und Blut, beruhigt Shen und inneren Wind, senkt aufsteigendes Yang und Magen-Qi ab, bewegt Qi, eliminiert Feuchtigkeit

Ayurveda:

gleicht alle drei Dosha (Vata, Pitta, Kapha) aus, kann jedoch bei übermäßigem Gebrauch Pitta vermehren

Vorstellung und Geschichte

Der Baldrian (Valeriana officinalis) war früher ein Allheilmittel. Heute stehen sein ausgleichender Einfluss auf das Gemüt sowie seine schlaffördernde Wirkung im Vordergrund. Doch der Baldrian hat darüber hinaus weitere, weniger bekannte Effekte.

Der Baldrian ist eine mehrjährige, ein bis eineinhalb Meter hohe Pflanze mit einem hohlen, kantigen Stängel und unpaarig gefiederten Blättern. Er bevorzugt feuchte, schattige Standorte. Die in Trugdolden angeordneten, kleinen hellrosa bis weißen Blüten bilden sich an den Spitzen der Stängel zwischen Juli und September und schweben scheinbar über der Pflanze. Dagegen sind der Stängel und die Blätter fest im Boden verankert.

Gemäß der Signaturenlehre, die auf den Schweizer Arzt Paracelsus zurückgeht, erkennt man schon an diesem Erscheinungsbild, dass der Baldrian unkontrolliert aktive Sinne, Gefühle und Gedanken beruhigen und das Denken mit dem Fühlen in ein harmonisches Gleichgewicht bringen kann. Am Tag fördert er die Konzentration, nachts den Schlaf. Damit hat der Baldrian ähnliche Eigenschaften wie der Mond, der für das Licht in der Dunkelheit, das Unbewusste und die Fähigkeit zur Reflexion steht.

Der deutsche Name Baldrian verweist der Legende nach auf den nordischen Lichtgott Baldur. Dieser für seine Barmherzigkeit bekannte Sohn von Freia und Odin soll von strahlend weißer Farbe gewesen sein, sodass er ebenso hell glänzte wie die weißen, lichtdurchfluteten Baldrianblüten.

Der lateinische Name bezieht sich dagegen auf die medizinische Bedeutung des Baldrians. Denn der Gattungsname „Valeriana“ kann auf das lateinische Wort „valere“, was „gesund sein“ bedeutet, zurückgeführt werden. Der Zusatz „officinalis“ erinnert daran, dass die Arzneipflanze schon lange verwendet und in der „Offizin“, dem Verkaufsraum der Apotheke, vorrätig gehalten wird.

Anwendung und Wirkung

Baldrian verströmt einen intensiven Geruch, der sowohl Katzen als auch Ratten anzieht, böse Geister, Hexen und Teufel jedoch vertreiben soll. Daher räucherte man einst mit der Baldrianwurzel, um Dämonen zu verjagen.

Medizinisch wurde der Baldrian seit der Antike als universelle Heilpflanze geschätzt. Entsprechend vielfältig waren die Anwendungsgebiete, die vom Altertum bis in die Neuzeit überliefert sind. So wurde die Wurzel, die im September gesammelt wird, beispielsweise gegen Erkrankungen der Augen, bei Sehschwäche, Seitenstechen, Fieber, Husten, Asthma, Epilepsie, Gicht, bei Schmerzen, Bisswunden und andere Wunden sowie als Mittel zum Anregen der Menstruation eingesetzt. In Sachsen gab man Baldrian in das erste Bad für Neugeborene, um die Pest und andere Krankheiten fernzuhalten. Nicht nur dort gehörte die Wurzel zu den empfohlenen Pflanzen im Kampf gegen die Pest.

Interessanterweise findet sich in den alten Quellen kein Hinweis auf die heutzutage üblichen Anwendungsgebiete des Baldrians. Weder seine beruhigende Wirkung bei Unruhe, Nervosität und bei Ängsten noch sein positiver Einfluss auf den Schlaf sind dort erwähnt. Neuere Studien konnten inzwischen jedoch die eine oder andere überlieferte Wirkung bestätigen. So kann Baldrian zur Linderung von Menstruationsschmerzen beitragen. Von seinen krampflösenden und die Stimmung regulierenden Eigenschaften profitieren Frauen und alle, die unter einem Prämenstruellen Syndrom (PMS) leiden. Ähnliche Effekte der Wurzel wurden für das Klimakterium nachgewiesen.

Unruhe, Nervosität und Ängste gehen oft nicht nur mit Schlafstörungen einher. Begleitend leiden die Betroffenen vielfach zusätzlich unter Herzklopfen, Magenbeschwerden, Bauchschmerzen, Verspannungen oder Kopfschmerzen. Auch diese Symptome lassen unter dem Einfluss von Baldrian nach. So hat sich der Baldrian von der mittelalterlichen Anti-Pest-Pflanze zu einer modernen Anti-Stress-Pflanze entwickelt.

Mittel aus der Klösterl-Apotheke

  • Teedroge Valerianae off. radix
  • Valeriana off. Urtinktur

Die Klösterl-Apotheke verarbeitet eine Vielzahl hochqualitativer Pflanzenrohstoffe, an die wir hohe Anforderungen bezüglich Reinheit, Gehalt an wirkbestimmenden Inhaltsstoffen und Qualität stellen. Aus diesen Rohstoffen stellen wir die unterschiedlichsten Rezepturen her, u.a. in Form von Kapseln, Lösungen, Teemischungen und Salben. Daneben verfügen wir über ein großes Sortiment an qualitativ hochwertigen pflanzlichen Fertigpräparaten.

Wir beraten Sie gerne!


Hinweis

Dieses Lexikon enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden.
Es kann ärztlichen Rat nicht ersetzen.