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Kamille

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Steckbrief

Wissenschaftlicher Name:

Matricaria chamomilla

Weitere Namen:

Apfelkraut, Frauenblume, Kummerblume, Mägdeblume, echte Kamille, deutsche Kamille

Pharmazeutische Verwendung:

Blüten

Familie:

Korbblütler (Asteraceae)

Heimat:

Europa

Inhaltsstoffe

Ätherische Öle mit den Hauptbestandteilen α-Bisabolol, Chamazulen, Flavonoide, Hydroxycumarine, Schleimstoffe, Gerbstoffe, Phenolcarbonsäuren

Wirkung

Antimikrobiell, entzündungshemmend, immunstimulierend, wundheilungsfördernd,
krampflösend, beruhigend, angstlösend

Anwendung

Innerlich:
Magen- und Darmbeschwerden wie Magenschleimhautentzündung,
Durchfall, Entzündung der Darmschleimhaut, Blähungen und krampfartigen
Beschwerden, Menstruationsbeschwerden, entzündlichen Erkrankungen und
Reizung der oberen Luftwege, Nervosität, Stressempfindlichkeit, Unruhe und Schlafstörungen

Äußerlich:
Haut- und Schleimhauterkrankungen wie Entzündungen und Reizzuständen
der Haut wie Akne, Furunkel, Wunden, gereizten Brustwarzen, Insektenstichen,
bei trockener Haut und Ekzemen sowie Erkrankungen der Schleimhaut einschließlich Anal-
und Genitalbereich, Entzündungen und Katarrhen im Nasen-Rachenraum wie zum Beispiel Entzündungen in der Mundhöhle oder am Zahnfleisch, Halsschmerzen, Erkrankungen der
Nasennebenhöhlen oder Infektionen der Bronchien

Nebenwirkungen

Allergische Reaktionen

Gegenanzeigen

Bekannte Allergien gegen Kamille oder andere Korbblütler

Für die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren, Schwangeren und Stillenden liegen
noch keine Untersuchungen zur Unbedenklichkeit vor.

Naturphilosophische Prinzipien/Kräfte/Signaturenlehre

Signaturenlehre:

Merkur

TCM:

eliminiert Wind-Hitze, feuchte Hitze und toxische Hitze, senkt Lungen-Qi und aufsteigendes Leber-Yang ab, bewegt Leber-Qi, beruhigt Shen, inneren Wind

Ayurveda

reduziert Pitta und Kapha, gleicht Vata aus

Vorstellung und Geschichte

Matricaria chamomilla, die echte Kamille oder deutsche Kamille, im Volksmund auch Kummerblume oder Mägdeblume genannt, wächst in fast ganz Europa bis auf eine Höhe von 1600 m auf Schuttplätzen, an Wegrändern, Böschungen, Feldrainen und vor allem in Getreidefeldern. Für den Landwirt ist diese wundervolle Heilpflanze ein „übles Unkraut“.

Sie gehört zur Familie der Asteraceae (Korbblütler) und wird 30 – 50 cm hoch. Leuchtendweiße Blütenblätter umranden eine gelbe, luftgefüllte hohle Halbkugel. Wenn man die Blüte der echten Kamille längs aufschneidet, kann man sie daher gut von der unwirksamen Hundskamille unterscheiden. Denn die echte Kamille duftet balsamisch und hat einen hohlen Blütenboden, während die geruchlose Hundskamille markig ausgefüllt ist. Damit gleicht die Blüte einerseits der Sonne mit ihren gleißenden Strahlen und andererseits einem luftgefüllten Stoßdämpfer. Wie durch ein Luftkissen dämpft die Blüte somit jegliche Heftigkeit ab. Das Blendende, Gleißende wird gemildert durch das sanft Dämpfende des luftgepolsterten Blütenbodens.

 

Die Blätter sind sehr fein gefiedert wie Antennen. In der Symbolik bedeutet dies Merkur, das Prinzip der Kommunikation und des Wandels, aber auch der Sensibilität. An der Kamille ist nichts Verspanntes und Verkrampftes zu finden, alles an ihr ist luftig und leicht.

 

Das Kamillenöl ist tiefblau. Das ist insofern etwas Besonderes, da ätherische Öle üblicherweise farblos bis gelb sind. Blau ist die Farbe des Ozeans, der Leben hervorbringt, der Ur-Mutter, und nicht zuletzt die Farbe Mariens, der Mutter Jesu. Mutter heißt auf Lateinisch „mater“ und das gab der Pflanze wohl den Gattungsnamen Matricaria, weil man ausdrücken wollte, dass sie ein ausgesprochen mütterliches Kraut ist. „Chamomilla“ kommt vom griechischen „chamai“, was „niedrig wachsender Apfel“ bedeutet und auf die Form und den Duft der Blüte anspielt. Daher wird die Kamille zuweilen auch als Apfelkraut bezeichnet. Der deutsche Name Kamille hat sich aus dem Wort „chamomilla“ entwickelt.

Medizinisch werden die Blütenköpfchen ohne den Stiel und die anderen krautigen Bestandteile verwendet. Der beste Zeitpunkt für das Sammeln ist im Mai und Juni, jeweils der dritte bis fünfte Tag nach dem Aufblühen. Zu dieser Zeit sind die meisten Wirkstoffe ausgebildet.

Anwendung und Wirkung

Die Kamille ist wohl der Inbegriff einer Heilpflanze. Wer kennt sie nicht von Kindertagen an? Wenn wir von Bauchweh oder Übelkeit geplagt waren, so brachte uns die Mutter einen Kamillentee. Die uns, wenn es uns schlecht geht, umsorgende Mutter und der warme Kamillentee gehören einfach zusammen und werden eigentlich eins.

Bei einer gesteigerten Sinnesempfindlichkeit erscheinen Mitmenschen, Situationen und Umwelt sowie der eigene Körper wie in einem grellen, übertriebenen Bild. Dann fühlt man sich angreifbar, ungeborgen, man ist sehr schmerzempfindlich, reizbar und reagiert bei geringstem Anlass ärgerlich und ungeduldig.

Die Kamille vermittelt ein Gefühl mütterlicher Geborgenheit, indem sie diese übersteigerte innere oder äußere Sinnesempfindlichkeit dämpft. Ihre zentral dämpfende und angstlösende Wirkung wurde in wissenschaftlichen Studien inzwischen bestätigt und ihr Wirkungsmechanismus entschlüsselt. In den Mittelmeerländern ist der Kamillentee das Beruhigungsmittel schlechthin, das dem schreienden Säugling ebenso verabreicht wird wie dem rasenden Ehemann. Zudem ist die Kamille Bestandteil in den meisten Schlaftee-Rezepturen dieser Region.

Darüber hinaus lindert die Kamille sowohl bei innerlicher als auch bei äußerlicher Anwendung entzündliche Prozesse unterschiedlichster Art. Sie kann bei einer Magenschleimhautentzündung
ebenso eingesetzt werden wie bei Durchfall, Entzündungen im Darm oder Infektionen der Atemwege. Die Inhaltsstoffe der Kamille lösen Krampfzustände im Magen- und Darmtrakt, aber auch Menstruationsschmerzen. Extrakte, Tees oder Tinkturen stehen für diese innerlichen Anwendungsgebiete zur Verfügung. Entzündungen im Magen-Darm-Trakt können auf eine Entgleisung des Pitta hinweisen, dass neben Kapha und Vata zu den drei ayurvedischen Doshas gehört. Die Kamille kann das Pitta in diesem Fall regulieren.

Umschläge, Bäder und Salbenauflagen können Entzündungen der Haut wie Akne, Furunkel, Wunden, entzündete Brustwarzen oder Insektenstiche sowie Erkrankungen der Schleimhaut einschließlich Anal- und Genitalbereich dämpfen, aber auch Ekzeme und Neurodermitis können unter dem Einfluss der Kamille abheilen. Bei Erkrankungen in der Mundhöhle (z.B. Aphten), Entzündungen am Zahnfleisch oder Halsschmerzen haben sich Spülungen mit dem Tee oder einer verdünnten Tinktur bewährt, während bei Erkrankungen der Nasennebenhöhlen oder Infektionen der Bronchien Dampfbäder bevorzugt werden.

Mittel aus der Klösterl-Apotheke

Die Klösterl-Apotheke verarbeitet eine Vielzahl hochqualitativer Pflanzenrohstoffe, an die wir hohe Anforderungen bezüglich Reinheit, Gehalt an wirkbestimmenden Inhaltsstoffen und Qualität stellen. Aus diesen Rohstoffen stellen wir die unterschiedlichsten Rezepturen her, u.a. in Form von Kapseln, Lösungen, Teemischungen und Salben. Daneben verfügen wir über ein großes Sortiment an qualitativ hochwertigen pflanzlichen Fertigpräparaten.

Wir beraten Sie gerne!


Hinweis

Dieses Lexikon enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden.
Es kann ärztlichen Rat nicht ersetzen.