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Blutwurz
Steckbrief
Wissenschaftlicher Name:
Potentilla erecta
Weitere Namen:
Aufrechtes Fingerkraut, Ruhrwurz, Tormentill
Pharmazeutische Verwendung:
Wurzelstock
Familie:
Rosengewächse (Rosaceae)
Heimat:
Europa, Nordasien
Inhaltsstoffe
Gerbstoffe, Flavonoide, Triterpenderivate, Pflanzensäuren, wenig ätherisches Öl
Wirkung
Zusammenziehend, antioxidativ, entzündungshemmend, trocknend
Anwendung
Innerlich: Durchfall, Entzündungen der Schleimhaut im Mund und im Magen-Darm-Trakt
Äußerlich: Entzündungen der Haut, nässende Ekzeme, Juckreiz, schlecht heilende Wunden, Erfrierungen, Verbrennungen, übermäßiges Schwitzen, Zahnfleischbluten
Nebenwirkungen
Allergische Reaktionen und Übelkeit
Gegenanzeigen
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre, Schwangerschaft und Stillzeit
Wechselwirkungen
Holen Sie sich vor einer Kombination mit anderen Medikamenten oder Arzneipflanzen ärztlichen Rat oder erkundigen Sie sich in Ihrer Apotheke.
Naturphilosophische Prinzipien/Kräfte/Signaturenlehre
TCM
eliminiert Wind-Hitze, toxische Hitze, Schleim-Hitze, Blut-Hitze, kühlt Magen-Feuer, bewegt Blut
Vorstellung und Geschichte
Die Blutwurz, auch bekannt als Tormentill oder aufrechtes Fingerkraut, ist eine auf den Wiesen und in den Wäldern Europas verbreitete Pflanze aus der Familie der Rosengewächse. Dank eines kräftigen Wurzelstocks, dem Rhizom, treibt sie jedes Jahr im Frühjahr neu aus. Die Blutwurz verdankt ihren Namen der Tatsache, dass sich die anfangs weiße Schnittfläche des ein bis drei Zentimeter langen Rhizoms sofort rot färbt, sobald man es aufschneidet. Diese Rotfärbung beruht auf einem hohen Gehalt an Gerbstoffen, die bei Kontakt mit dem Sauerstoff in der Luft oxidieren. Einst bezeichnete man diese Substanzen als Tormentillrot.
Die Blutwurz ist eine vielgestaltige Pflanze, die bis zu dreißig Zentimeter hoch wird und leicht verzweigt ist. Von ihrem knollenförmigen Wurzelstock ragen zahlreiche kleine Wurzeln tief in die Erde. Die Stängel der Blutwurz können am Boden liegen, sie wachsen aber auch aufrecht. Während ihre Grundblätter aus drei keilförmigen, gezähnten Fiederblättern bestehen, verfügen die am Stängel ansetzenden Blätter zusätzlich über zwei Nebenblätter und sind daher fünfzählig. Von Mai bis September blüht die Blutwurz leuchtend gelb. Die Einzelblüten haben einen langen Stiel und bestehen in der Regel aus vier, manchmal aber auch aus fünf Kronblättern, in deren Mitte sich zahlreiche Staubblätter befinden.
Der wissenschaftliche Name der Blutwurz „Potentilla erecta“ fasst die Eigenschaften der Pflanze treffend zusammen, denn das lateinische Wort „Potentia“ bedeutet Macht. Mit „Potentilla“ hat man sich für die Verkleinerungsform entschieden, was der geringen Größe der Pflanze gerecht wird. „Erecta“ verweist darauf, dass die Blutwurz nicht nur am Boden kriecht, sondern auch aufrecht wächst. 2024 wurde diese kleine, heilkräftige Pflanze zur Arzneipflanze des Jahres gekürt.
Anwendung und Wirkung
Da sich die Wurzel rot färbt, wenn man sie anschneidet, hat man Blutwurz traditionell vor allem gegen alle Formen von Blutungen eingesetzt. Von Nasenbluten über Zahnfleischbluten und Blutungen im Darm oder starken Menstruationsblutungen bis hin zu blutenden Verletzungen reichten früher die Einsatzgebiete. Auch heute verwendet man die Wurzel noch therapiebegleitend gegen Zahnfleischbluten als Mundspülung oder bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen im Tee. Ebenso hat sich die Blutwurz bei der Behandlung von leichten Durchfallerkrankungen bewährt. Der Name „Ruhrkraut“ erinnert heute noch daran, dass man sie einst sogar zur Behandlung der Ruhr verwendet hat. Die Ruhr ist eine ansteckende, blutige Durchfallerkrankung, die durch Bakterien (Shigellen) verursacht wird. Diese Erkrankung tritt hierzulande heute eher selten auf, verbreiteter ist sie in den Tropen.
Ihre Effektivität bei Durchfällen verdankt die Blutwurz ihrem hohen Gehalt an Gerbstoffen, die auf der Schleimhaut zusammenziehend wirken und Entzündungen hemmen. Sie reagieren mit den Eiweißen der Schleimhaut und bilden dabei eine Schutzschicht, die nicht nur verhindert, dass Flüssigkeiten aus dem Körper in den Darm gelangen, sondern auch, dass Krankheitserreger oder Schadstoffe in den Organismus aufgenommen werden. Die für die Durchfälle mit verantwortlichen Schäden an der Schleimhaut können daraufhin abheilen. Gleichzeitig werden Erreger durch Gerbstoffe inaktiviert. Unterstützt werden die Gerbstoffe durch Triterpene, Flavonoide und Pflanzensäuren. Allerdings sollte man bei anhaltenden Durchfällen nicht nur auf die Blutwurz vertrauen, sondern auf jeden Fall ärztliche Beratung in Anspruch nehmen.
Ein weiteres Anwendungsgebiet der Blutwurz sind Hauterkrankungen. Traditionell wird sie bei Hautentzündungen, schlecht heilenden Wunden, Erfrierungen und Verbrennungen sowie bei nässenden Ekzemen und Juckreiz eingesetzt. Selbst bei übermäßigem Schwitzen soll die Blutwurz hilfreich sein. Bei einer äußerlichen Anwendung beruht die Wirkung vornehmlich auf den zusammenziehenden, entzündungshemmenden und trocknenden Eigenschaften der Gerbstoffe.
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