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Cordyceps – Chinesischer Raupenpilz

Cordyceps – Chinesischer Raupenpilz

Steckbrief

Wissenschaftlicher Name:

Cordyceps sinensis

Weitere Namen:

Winterwurm-Sommergras, Tibetischer Raupenpilz, Puppenkernkeuleisch Wundkraut, gemeine Goldrute, Petrusstab, Fuchsschwanz

Pharmazeutische Verwendung:

Pilz

Familie:

Schlauchpilze (Ascomycota)

Heimat:

Himalaya

Inhaltsstoffe

Aminosäuren wie Cordycepin, Ergosterol und L-Tryptophan, Polysaccharide darunter Galactomannane, Cordycepin, Vitamine, Spurenelemente

Wirkung

Antriebssteigernd, leistungssteigernd, libidosteigernd, stimmungsaufhellend, muskelentspannend, durchblutungsfördernd, immunstärkend, antioxidativ, entzündungshemmend, antimikrobiell, tumorprotektiv

Anwendung

Innerlich bei chronischer Müdigkeit und Erschöpfung, Stimmungsschwankungen, Depressionen, Immunschwäche, Arteriosklerose, Herzrhythmusstörungen, Asthma, chronischer Bronchitis sowie zur Leistungssteigerung und zur Verbesserung der Libido

Nebenwirkungen

Verdauungsstörungen

Gegenanzeigen

Für die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren, Schwangeren und Stillenden liegen noch keine Untersuchungen zur Unbedenklichkeit vor.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Der Pilz hemmt ein körpereigenes Enzym, welches auch von einigen Medikamenten in seiner Aktivität beeinflusst werden kann. Daraus können sich Wechselwirkungen mit verschiedenen Medikamenten ergeben. Holen Sie sich daher vor einer Kombination mit anderen Medikamenten ärztlichen Rat oder erkundigen Sie sich in Ihrer Apotheke.

Naturphilosophische Prinzipien/Kräfte/Signaturenlehre

TCM:

tonisiert Nieren-Qi und -Yang, Jing, Weiqi, Lungen-Qi und -Yin, bewegt Qi und Blut

Vorstellung und Geschichte

Der „Cordyceps“ ist ein außergewöhnlicher Pilz. Darauf verweist schon sein deutscher Name „chinesischer Raupenpilz“, denn er wächst nicht wie andere Pilze auf pflanzlichen Substraten wie Holz. Vielmehr befällt er im Winter unter der Erde vor allem die Raupen der Fledermausmotte (Hepialus armoricanus). Während die Raupe daran zugrunde geht, nährt sich der Pilz von ihren Überresten, um dann im Frühjahr auszutreiben. Dann zeigt sich oberirdisch der etwa 15 cm hohe, zylindrische, braune Fruchtkörper, in dem die Sporen reifen. Mit dem Wind verbreiten sie sich in der Heimat des Cordyceps auf 3000 bis 5000 m Höhe im tibetischen Hochland, dem Himalaya, und anderen Gebirgen Chinas und Indiens. In China bezeichnet man den Pilz aufgrund seines die Jahreszeiten überspannenden Lebenszyklus deshalb als Winterwurm-Sommergras. Analog erinnert die Bezeichnung Puppenkernkeule daran, dass verpuppte Schmetterlinge ihr Leben geben müssen, damit der Pilz wie eine Keule aus der Erde sprießen kann.

Seine Entdeckung verdankt der Cordyceps den in den Höhen beheimateten Yak-Hirten. Sie hatten beobachtet, dass ihre im Hochland weidenden Tiere nicht nur widerstandsfähiger und fruchtbarer als andere Yaks waren, sie lebten auch länger, wenn sie zusätzlich zum Gras den Pilz fraßen. Das weckte natürlich die Neugier der Hirten: Sie verzehrten den Pilz nun ebenfalls, spürten vergleichbare Effekte am eigenen Leib und gaben ihr Wissen weiter. Im 15. Jahrhundert wurde der Pilz erstmals in tibetischen Quellen erwähnt, seit dem 17. Jahrhundert ist er fester Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin.

Der Pilz wurde so beliebt, dass er sich zum teuersten Pilz weltweit entwickelte, da man für eine vergleichsweise kleine Ausbeute mühsam durch die Berge wandern musste, um ihn aufzuspüren. Inzwischen ist man allerdings nicht mehr auf lange und schwierige Wanderungen angewiesen, um an den kostbaren Pilz in den Bergen zu gelangen, weil Wissenschaftler*innen  den Cordyceps mittlerweile im Labor mithilfe von Nährlösungen züchten können. Der Pilz eignet sich zur Gewinnung von Extrakten und Pulvern.

Anwendung und Wirkung

Hierzulande wurde der Cordyceps erst im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts bekannt, nachdem chinesische Läufer*innen plötzlich die Konkurrenz hinter sich ließen und einige Rekorde brachen. An Stelle herkömmlicher Dopingmittel entpuppte sich, neben hartem Training, der geheimnisvolle Cordyceps als Ursache der enormen Leistungssteigerung der Athlet*innen.

Die von den tibetischen Hirten überlieferten Wirkungen sind bis heute mögliche Gründe für eine therapeutische Anwendung des Cordyceps in Asien. Hierzulande kommt der Pilz jedoch als Nahrungsergänzungsmittel und nicht als Medikament zum Einsatz. Zur Heilung von Krankheiten darf er in Deutschland deshalb nicht beworben werden.

In der chinesischen Medizin wird der Cordyceps nach wie vor als pflanzliche Kraftquelle bei Erschöpfung, nach starker körperlicher Belastung oder nach langer Krankheit geschätzt. Er soll die Ausdauer verlängern, die Regenerationsphasen verkürzen und die Stresstoleranz verbessern. Dies führt man unter anderem auf eine Regulation der Nebennierenrinde und der von ihr gebildeten Stresshormone zurück. Der Cordyceps gilt daher als Tonikum der Nieren-Energie und der Essenz Jing.

Gleichzeitig wirkt der Pilz, asiatischen Erfahrungen zufolge, entspannend auf die glatte Muskulatur. Davon können nicht nur Sportler*innen, sondern auch Menschen mit Asthma oder chronischer Bronchitis profitieren. Die mit diesen Erkrankungen einhergehende Kurzatmigkeit oder das Engegefühl im Brustkorb können ebenso wie eine Infektanfälligkeit nachlassen. In der TCM bezeichnet man dies als Tonisieren des Lungen-Qis und -Yins.

Mit zunehmender Kraft und mehr Wohlbefinden steigt mitunter die Stimmung, und depressive Verstimmungen klingen ab. Darüber hinaus kann durch die Anwendung des Pilzes die Libido zunehmen. Diese Effekte erklären chinesische Wissenschaftler*innen mit einer veränderten Freisetzung von Sexualhormonen und einer Verbesserung der Durchblutung. Dies kann sich auch positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken. Entsprechende Untersuchungsergebnisse sind international allerdings noch nicht anerkannt.

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Hinweis

Dieses Lexikon enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden.
Es kann ärztlichen Rat nicht ersetzen.