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Meerrettich
Steckbrief
Wissenschaftlicher Name:
Armoracia rusticana
Weitere Namen:
Kren, Wasabi
Pharmazeutische Verwendung:
Wurzel
Familie:
Kreuzblütler (Brassicaceae)
Heimat:
ursprünglich Wolga-Don-Gebiet, heute Europa und Nordamerika
Inhaltsstoffe
Glucosinolate (= Senfölglysoside), Cumarine, Phenolcarbonsäuren, Flavonoide, Vitamin C,
B-Vitamine, Mineralstoffe, Peroxidasen, Polysaccharide
Wirkung
antimikrobiell, durchblutungsfördernd, erwärmend
Anwendung
Innerlich:
Bei Erkältungen, Harnwegsinfektionen
Äußerlich:
bei Muskelschmerzen und -verspannungen, Kopfschmerzen
Nebenwirkungen
Magen-Darm-Beschwerden, Reizung der Schleimhäute, allergische Reaktionen
Gegenanzeigen
Entzündungen der oberen Harnwege, Magen-Darm-Geschwüre, Schwangerschaft
!! Für die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren und Stillenden liegen
noch keine Untersuchungen zur Unbedenklichkeit vor.
Naturphilosophische Prinzipien/Kräfte/Signaturenlehre
TCM:
eliminiert Wind-Kälte, Feuchtigkeit und kalten Schleim, tonisiert das Yang von Niere und Milz, wärmt das Innere, bewegt Qi
Ayurveda:
Pitta erhöhend, Kapha reduzierend
Vorstellung und Geschichte
Der Meerrettich wurde schon in der Antike verwendet wie Wandgemälde in Pompeji belegen. Slawen sollen ihn aus dem Wolga-Donau-Gebiet nach Mitteleuropa gebracht haben, wo er sich anfangs wild ausbreitete. Doch schon im Mittelalter wurde er in Deutschland anfangs als Heilpflanze und später als Gewürz angebaut.
Sein lateinischer Name „Armoracia“ leitet sich von „armoracius“ ab, was mit „am Meer wachsend“ übersetzt wird. Im Deutschen erinnert die Bezeichnung „Meerrettich“ ebenfalls daran, dass die Pflanze der Legende nach über das Meer zu uns gekommen ist. Dabei leitet sich der Begriff „Rettich” vom lateinischen Wort für Wurzel „radix“ ab. Auch sein in Österreich und Schlesien geläufiger Name „Kren“ bedeutet Wurzel, stammt jedoch aus dem Slawischen.
Die winterharte Pflanze wird meist etwa einen Meter hoch und hat einen kräftigen, hohlen Stängel mit Furchen. Sie übersteht auch kalte Winter dank einer kräftigen, rübenförmigen, gerillten Pfahlwurzel, die bis zu 40 cm lang wird und einen Durchmesser von etwa 4 bis 6 cm hat. Sie verzweigt sich nach oben zu mehreren Köpfen und am unteren Ende in zahlreiche Seitenwurzeln. Die Nebenwurzeln dienen zum Teil der Vermehrung des Meerrettichs.
Die Blätter sind oval- bis lineal-lanzettförmig und werden am Grund bis zu einen Meter lang. Ihr Rand ist stark gekerbt und bei den unteren Blättern gewellt. Der stark duftende Blütenstand mit den je vier weißen, kreuzförmig stehenden Blütenblättern entwickelt sich im Frühjahr zwischen Mai und Juni. Später bilden sich etwa 10 Millimeter lange Schoten, die allerdings nur wenige Samen enthalten. Geerntet wird die Wurzel des Meerrettichs zwischen Oktober und Frühlingsanfang.
Anwendung und Wirkung
Viele kennen den Meerrettich vor allem als scharfes Gewürz, das die Bekömmlichkeit von Gerichten verbessert. Unverarbeitet ist die Wurzel geruchslos, doch beim Reiben kommt ein Enzym, die Myrosinase, mit dem Sauerstoff in der Luft in Kontakt und wandelt das Senfölglykosid Sinigrin um. Dabei entstehen Scharfstoffe, die für den typischen schleimhautreizenden Geruch verantwortlich sind, der nicht nur Tränen umgehend fließen lässt.
In der Vergangenheit wurde der Meerrettich unter anderem bei Verdauungsbeschwerden, Skorbut, ausbleibender Menstruation, Wechselfieber und bei Wassersucht eingesetzt. Heutzutage verwendet man ihn vornehmlich zur Vorbeugung und Behandlung von Erkältungen und Blasenentzündungen, da er nachweislich das Wachstum von verschiedenen Bakterien und Viren hemmt. Auch Pilzinfektionen können mit Meerrettich gelindert werden. In Österreich mischt man bei Erkältungen mit innerem Frösteln den frisch geriebenen Meerrettich mit Honig und isst von der Mischung täglich zwei bis drei Teelöffel. Meerrettich wärmt das Innere, deshalb achtet man in der chinesischen Medizin darauf, dass die Wurzel nur zum Einsatz kommt, wenn Wind-Kälte der Auslöser einer Erkrankung war oder Patienten eine starke Abneigung gegen Kälte empfinden, weil ihr Yang schwach ist. Wissenschaftler untersuchen derzeit, ob Meerrettich bei Diabetes mellitus vom Typ 2 zur Senkung des Blutzuckers beitragen kann.
Äußerlich kann man den Meerrettich dünn gerieben anwenden, indem man ihn auf ein Küchenpapier streicht und auf schmerzende, verspannte Muskelpartien auflegt bis sich das behandelte Areal erwärmt. Anschließend sollte man ihn umgehend entfernen, da er sonst die Haut stark schädigen kann. Zusätzlich sollte man die Haut im Anschluss mit Johanniskrautöl einreiben, um sie zu regenerieren und den Behandlungseffekt zu erhalten. Bei Spannungskopfschmerzen kann der geriebene Meerrettich auf diese Weise auch am Nacken angewendet werden.
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