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Myrrhe

Myrrhe

Steckbrief

Wissenschaftlicher Name:

Commiphora myrrha, Commiphora molmol

Pharmazeutische Verwendung:

Gummiharz der Rinde

Familie:

Balsambaumgewächse (Burseraceae)

Heimat:

Arabische Halbinsel und Nordostafrika

Inhaltsstoffe

Ätherisches Öl mit Mono-, Di-, Tri- und Sesquiterpenderivaten, Steroide, Proteoglykane

Wirkung

Entzündungshemmend, antioxidativ, antimikrobiell, schmerzlindernd

Anwendung

Innerlich:

Entzündungen der Darmschleimhaut, Infektionen im Verdauungstrakt, Durchfall, Colitis ulzerosa, Leaky Gut

 

Äußerlich:

Als Lösung zum Gurgeln, Pinseln oder Spülen bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut, Aphthen und Zahnfleischentzündungen

Nebenwirkungen

Brennen der Haut, Minderung des Geschmacks, Kontaktdermatitis

Kontraindikationen

Tinktur bei Alkoholiker*innen. Für die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren, Schwangeren und Stillenden liegen noch keine Untersuchungen zur Unbedenklichkeit vor.

Wechselwirkungen

Holen Sie sich vor einer Kombination mit anderen Medikamenten oder Arzneipflanzen ärztlichen Rat oder erkundigen Sie sich in Ihrer Apotheke.

Naturphilosophische Prinzipien/Kräfte/Signaturenlehre

TCM:

Hält das Milz-Qi, eliminiert Hitze, bewegt Qi und Blut

Vorstellung und Geschichte

Als Myrrhe bezeichnet man das Harz, das aus der Rinde der ca. 150 verschiedenen Vertreter der Balsambaumgewächse (Burseraceae) gewonnen wird. Diese bis zu 3 m hohen Sträucher und gedrungenen Bäume wachsen auf den trockenen Böden Nordostafrikas und auf der arabischen Halbinsel.

Aus der Rinde ihrer knorrigen, dornigen Äste sondern die Bäume und Sträucher ein aromatisch duftendes, grau- bis gelbbraunes Gummiharz ab, das zu orangebraunen Stücken eintrocknet. Es schützt die Pflanze vor Schädlingen und verschließt ihre Wunden. Das Harz wird vor allem in Erithrea, im Jemen und in Somalia sowie im Sudan im Anschluss an die Regenzeit zwischen Juni und August gesammelt.

Der wissenschaftliche Name Commiphora hat griechische Wurzeln. Als „kommi“ bezeichnet man den Klebstoff, den man zum Balsamieren von Leichen benötigt. „Phoros“ bedeutet dagegen „zusammentragen“. Tatsächlich verwendeten in der Antike bereits die Ägypter und Juden Myrrhe zum Einbalsamieren ihrer Toten. Die Bezeichnung der Pflanzenart bezieht sich auf den bitteren Geschmack der Myrrhe. „Molmol“ ist das somalische Wort für „sehr bitter“, im Arabischen bedeutet „bitter“ wiederum „Murr“. Vom arabischen Wort „Murr“ bzw. dem aramäischen Wort für bitter (mriro) wurde der deutsche Name Myrrhe abgeleitet.

Zahlreiche Legenden ranken sich um die Myrrhe. Aus der griechischen Mythologie ist überliefert, dass Smyrna, die Mutter des Adonis, von Aphrodite verzaubert wurde und daraufhin ihren Vater Kinyras verführte, den Priester und König von Zypern. Als ihr Vater erfuhr, dass er seine eigene Tochter geschwängert hatte, wollte er sie töten. Doch die Götter verwandelten Smyrna, nachdem sie Adonis zur Welt gebracht hatte, in einen Myrrhenbaum. Das Gummiharz der Myrrhe sind der Legende zu Folge die bitterlichen Tränen, die Smyrna daraufhin vergoss.

Auch in der Bibel wird die Myrrhe erwähnt. So brachten die heiligen drei Könige aus dem Morgenland dem Jesuskind Gold, Weihrauch und Myrrhe als Geschenk – und als Jesus am Kreuz hing, bot man ihm einen mit Myrrhe gewürzten Wein an, weil er betäubend wirkt. Jesus lehnte diesen jedoch ab. Heute kennt man mit Myrrhe gewürzten Wein als geharzten Retsina.

Anwendung und Wirkung

Vermutlich wird die Myrrhe schon seit über 3000 Jahren medizinisch genutzt. So hat sie sich sowohl in Afrika als auch in der ayurvedischen und in der chinesischen Medizin schon frühzeitig bei der Behandlung von Wunden, Entzündungen und Schmerzen bewährt. Hierzulande etablierte sich die Anwendung von Myrrhe in der Erfahrungsmedizin mit der zunehmenden Bekanntheit des Schwedenbitters, einer bitter schmeckenden Kräutermischung, die seit dem späten 17. Jahrhundert in Apotheken hergestellt wird. Entwickelt wurde die lange Zeit geheim gehaltene Rezeptur von den Schweden Urban Hjärne und Klaus Samst. Nahezu berühmt wurde der Schwedenbitter dann im 20. Jahrhundert durch Maria Treben.

Inzwischen verwendet man Myrrhe hierzulande vor allem als Tinktur oder ätherisches Öl zur Behandlung von Entzündungen und Infektionen der Schleimhaut in Mund, Rachen und Darm. Aphthen und Zahnfleischentzündungen können durch Myrrhe erfahrungsgemäß ebenso gelindert werden wie Durchfallerkrankungen oder die Beschwerden der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung Colitis ulzerosa. Auch beim Leaky Gut kann Myrrhe unterstützend eingesetzt werden. Aufgrund der guten Erfahrungen in der traditionellen Medizin wird die Myrrhe mittlerweile auch wissenschaftlich untersucht. Die bisher gewonnenen Erkenntnisse bestätigen die überlieferte entzündungshemmende Wirkung. Darüber hinaus gibt es erste Hinweise für einen antioxidativen, antimikrobiellen und schmerzlindernden Effekt. Zudem stabilisiert die Myrrhe möglicherweise die Mastzellen und hemmt auf diese Weise die Freisetzung von Histamin.

Mundwässer und Zahnpasten enthalten oftmals Myrrhe als entzündungshemmenden und vor Infektionen schützenden Zusatz. Bei der Herstellung von Parfums, Kosmetika und Seifen wird sie gerne aufgrund ihres charakteristischen Aromas verwendet. In der Antike schätze man dieses Aroma als Aphrodisiakum.

Mittel aus der Klösterl-Apotheke

  • Myrrhen-Tinktur
  • Tonsival Gurgellösung

Die Klösterl-Apotheke verarbeitet eine Vielzahl hochqualitativer Pflanzenrohstoffe, an die wir hohe Anforderungen bezüglich Reinheit, Gehalt an wirkbestimmenden Inhaltsstoffen und Qualität stellen. Aus diesen Rohstoffen stellen wir die unterschiedlichsten Rezepturen her, u.a. in Form von Kapseln, Lösungen, Teemischungen und Salben. Daneben verfügen wir über ein großes Sortiment an qualitativ hochwertigen pflanzlichen Fertigpräparaten.

Wir beraten Sie gerne!


Hinweis

Dieses Lexikon enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden.
Es kann ärztlichen Rat nicht ersetzen.