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Salbei
Steckbrief
Wissenschaftlicher Name:
Salvia officinalis, Salvia triloba
Weitere Namen:
Altweiberschmecken, Geschmackbatteln, Sophie, Sälvel, Salf, Salfat, Salser, Scharleikraut, Selve, Zaffe, Zuffen, Zupfbatteln, Sablikraut
Pharmazeutische Verwendung:
Blätter, ätherisches Öl
Familie:
Lippenblütler (Lamiaceae)
Heimat:
Nordamerika, Europa, vor allem Mittelmeerraum
Inhaltsstoffe
Ätherisches Öl mit den Hauptkomponenten α- und β-Thujon, Campher und Cineol sowie Gerbstoffe, Diterpene, Triterpene und Flavonoide
Wirkung
Antibakteriell, virenhemmend, pilzhemmend, entzündungshemmend, krampflösend, blähungslindernd, schweißhemmend sowie schweißtreibend, zusammenziehend
Anwendung
Innerlich:
bei Halsschmerzen, Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut, Verdauungsbeschwerden (Dyspepsien), Bronchialkatarrhen, Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Magenbeschwerden, Schwitzen in den Wechseljahren
Äußerlich:
zum Spülen oder Gurgeln bei Entzündungen im Mund oder im Hals
Nebenwirkungen
Tachykardie, Hitzegefühl, Schwindel, Krämpfe
Gegenanzeigen
Epilepsie, hormonabhängige Tumore, Schwangerschaft und Stillzeit
Salvia officinalis nicht länger als 5 Wochen und nicht in größeren Mengen anwenden!
Der dreilappige Salbei, Salvia triloba, (= griechischer Salbei) enthält geringere Mengen an Thujon und hat ein vergleichbares Wirkungsspektrum. Er kann daher länger zum Einsatz kommen.
Für die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren, Schwangeren und Stillenden liegen noch keine Untersuchungen zur Unbedenklichkeit vor.
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Es sind Wechselwirkungen mit einigen Arzneistoffen möglich. Fragen Sie hierzu Ihren Arzt oder Apotheker.
Naturphilosophische Prinzipien/Kräfte/Signaturenlehre
TCM:
hält das Qi von Milz, Magen und Niere, leitet Wind-Kälte und Wind-Hitze aus, kühlt leere Hitze, reguliert den Qi-Fluss, Adstringens
Ayurveda:
hauptsächlich Kapha reduzierend, in geringem Maße auch Vata, Pitta wird vermehrt
Vorstellung und Geschichte
Der Salbei gehört zu den Lippenblütengewächsen und wird als Heil- und Gewürzpflanze seit der Antike verwendet. Der immergrüne 20 – 60 cm hohe Halbstrauch mit den blauvioletten Blüten ist ursprünglich im Mittelmeerraum an sonnigen, nährstoffarmen und trockenen Standorten beheimatet. Mönche brachten die Pflanze im Mittelalter nach Deutschland, und inzwischen gedeiht der Salbei auch in unseren Breitengraden ganz hervorragend. Im frühen Mittelalter befahl Karl der Große ihn mit anderen Heilpflanzen in Klostergärten anzubauen, damit der Kaiser mit seinem Hof sowie die ortsansässige Bevölkerung immer darauf vertrauen konnten, dass eine medizinische Grundversorgung möglich ist.
Der Salbei gehört zu den „Kontaktduftern“: Berührt man seine graugrünen, leicht filzigen Blätter, nimmt man sofort sein herb-würziges Aroma wahr.
Anwendung und Wirkung
Arzneilich wirksam sind die Blätter: Salviae folium. Sie enthalten ein ätherisches Öl mit seinen Hauptkomponenten Thujon, Campher und Cineol. Medizinische Verwendung finden einerseits das aus den Blättern durch Destillation gewonnene reine ätherische Öl und die mit Alkohol angesetzte Tinktur als auch die geschnittenen getrockneten Blätter als Tee.
Salbeiblätter entfalten ihre heilende und desinfizierende Wirkung durch das Zusammenspiel der ätherischen Öle mit Gerb- und Bitterstoffen. Deshalb werden sie hauptsächlich bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum oder bei Halsschmerzen eingesetzt. Damit leitet Salbei aus Sicht der chinesischen Medizin Wind-Kälte und Wind-Hitze aus. Dabei wirkt er schweißtreibend, wenn man ihn nur kurz ziehen lässt, sodass die Wirkung seiner ätherischen Öle im Vordergrund steht.
Aber auch die schweißhemmende Wirkung des Salbeis ist nicht zu vernachlässigen. Hierzu sollte man den aus den Blättern zubereiteten Tee allerdings länger ziehen lassen. Mehrere Studien bestätigten, dass die Produktion des Schweißes bis zu 52 % reduziert werden kann. Diese Wirkung wird durch zwei einander ergänzende Mechanismen erzielt, indem die Wirkstoffe des echten Salbeis einerseits die Transpiration vermindern und andererseits die Wärmesteuerung im Gehirn regulieren. Salbei wirkt also direkt auf die Schweißdrüsen und parallel auf deren Steuerungszentrale. Bei Wechseljahresbeschwerden greift er direkt am Wärmezentrum an und mindert die Anzahl und Intensität der Hitzewallungen und Schweißausbrüche. Damit kühlt er aus Sicht der chinesischen Medizin nicht nur leere Hitze, er schließt auch die Poren an der Oberfläche. Zusätzlich werden Begleiterscheinungen wie Schlafstörungen, Müdigkeit und Energielosigkeit gelindert, da Salbei auch ein Milz- und Nieren-Qi-Tonikum ist.
Darüber hinaus kann Salbeitee eine übermäßige Milchbildung reduzieren, sowie aufgrund seiner krampflösenden Wirkung Menstruationsschmerzen lindern. Daher wird er in der chinesischen Medizin auch zur Regulation des Qi-Fluss eingesetzt.
Salbei schmeckt scharf, bitter und herb. Außerdem hat er einen scharfen Nachgeschmack, so dass er in der ayurvedischen Medizin genutzt wird, um Kapha zu reduzieren und Vata zu beruhigen. Wer jedoch zu viel Salbei genießt, vermehrt sein Pitta.
Mittel aus der Klösterl-Apotheke
- Teedroge Salviae officinalis folium
- Salvia Tinktur
- Salbeiöl
- HvB Frauenkräuter-K
- HvB Hitzewallungstinktur
- HvB Frauentropfen-E
- Tonsival-Gurgellösung
- Hustensaft der Klösterl-Apotheke
- Nasenreflexöl mit Minzöl
- Bakterielle Infektionen (aromatherapeutische Gurgellösung)
Die Klösterl-Apotheke verarbeitet eine Vielzahl hochqualitativer Pflanzenrohstoffe, an die wir hohe Anforderungen bezüglich Reinheit, Gehalt an wirkbestimmenden Inhaltsstoffen und Qualität stellen. Aus diesen Rohstoffen stellen wir die unterschiedlichsten Rezepturen her, u.a. in Form von Kapseln, Lösungen, Teemischungen und Salben. Daneben verfügen wir über ein großes Sortiment an qualitativ hochwertigen pflanzlichen Fertigpräparaten.