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Vitamin A

Vitamin A

Steckbrief

Wissenschaftliche Namen:

verschiedene Verbindungen mit Vitamin A-Wirksamkeit, z.B. Retinol, Retinal und Retinsäure. Dazu zählen auch Carotinoide mit Provitamin A-Aktivität.

Nährstoffkategorie:

fettlösliches Vitamin

Tagesbedarf laut DGE:

0,8 – 1,1 mg Retinol pro Tag (2.666 – 3.666 IE) für gesunde Erwachsene, in der Therapie sind deutlich höhere Mengen möglich

Funktionen im Körper:

Sehkraft, Immunsystem, Haut und Schleimhaut, Zellschutz, Wachstum und Embryonalentwicklung, Zellspezialisierung

Anwendungsgebiete:

Zellschutz, Krebsprävention und -therapie, Immunsystem, Haut und Schleimhautschutz, trockene Haut und Schleimhaut, Fortpflanzung, Wachstum, Entwicklung, Blutbildung

Geschichte des Vitamin A

Zur Behandlung der Nachtblindheit wurden in China schon um 1500 v. Chr. Leber und Honig eingesetzt. Doch erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts konnte Retinol als essentieller Stoff isoliert werden und erhielt den Namen Vitamin A.

Beschreibung

Vitamin A zählt zu den essentiellen Stoffen, die dem Körper in ausreichendem Maß zugeführt werden müssen. Die verschiedenen Vitamin A-Verbindungen, u.a. die drei aktiven Formen von Vitamin A: Retinol, Retinal und Retinsäure sind nur in tierischen Lebensmitteln enthalten.
Die pflanzlichen Vorstufen von Vitamin A, die Carotinoide (z.B. Betacarotin) werden als Provitamin A bezeichnet. Sie müssen erst zu Vitamin A verstoffwechselt werden, um im Körper die Vitamin A-Funktionen zu erfüllen. Je nach individueller genetischer Konstitution erfolgt diese Umwandlung im Körper in unterschiedlichem Ausmaß.

Physiologische Bedeutung

Sehfunktion
Vitamin A ist Bestandteil des Sehpurpurs, einem wichtigen Sehpigment in der Netzhaut. Im Auge ist Vitamin A an der komplexen Umwandlung von Lichtenergie in Nervenimpulse beteiligt und ermöglicht so das Farb- und Nachtsehen.

Immunsystem
Vitamin A steigert die Produktion immunrelevanter Zellen und die Bildung von Antikörpern und ist somit entscheidend an der Immunkompetenz beteiligt.

Zellschutz
Als wirksames Antioxidans fängt Vitamin A freie Radikale ab und schützt die Zellen vor Oxidation.

Haut und Schleimhaut
Vitamin A ist auch für den Hautstoffwechsel verantwortlich und stärkt die Barriere-Funktion von Haut und Schleimhaut gegen Bakterien, Viren und Parasiten in Mund, Rachen, Magen, Darm und Vagina.

Fruchtbarkeit und Fortpflanzung
Vitamin A beeinflusst die Synthese der Sexualhormone Testosteron und Östrogen. Anzahl, Form und Beweglichkeit der Spermien (Spermatogenese) sind von einer optimalen Vitamin A-Versorgung abhängig. Bei schwangeren Frauen unterstützt Vitamin A die Ausbildung der Plazenta und die Embryonalentwicklung (Embryogenese). In dieser Phase, insbesondere im ersten Trimenon der Schwangerschaft, ist eine optimale Vitamin A-Zufuhr von Bedeutung; sowohl eine Unter- als auch eine Überversorgung können negative Folgen haben.

Zellwachstum und Zelldifferenzierung
Vitamin A hat wachstums- und differenzierungsregulierende Eigenschaften. Es an der Kontrolle von Zellen mit Fehlregulation in Wachstum und Zellteilung beteiligt und hat somit Tumor-protektive Wirkung.

Therapeutische Anwendungsgebiete

Nachtblindheit, empfindliche, trockene, rote Augen, Immunsystem stärkend bei häufigen Infektionskrankheiten, trockene Haut und Schleimhaut, Schuppenflechte, Scheidenentzündungen Akne, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, chronische Atemwegserkrankungen, Zellschutz, Krebsprävention und -therapie, Wachstums- und Entwicklungsstörungen bei Kindern, Unterstützung der Fertilität

Störungen im Vitamin A-Haushalt

Ein Vitamin A-Mangel kann sich in einer verminderten Sehkraft und Störungen des Nacht- und Dämmerungssehens äußern. Auch Schleimhautentzündungen, Verhornung von Haut und Schleimhaut, brüchige Haare oder Zahnfleischprobleme sind mögliche Mangelerscheinungen, sowie Störungen der Epithelschutzfunktion und damit verbunden eine höhere Anfälligkeit für Mikroorganismen.

Umrechnung

Da alle Vitamin A-Verbindungen eine unterschiedliche biologische Wirksamkeit aufweisen, werden zur Vergleichbarkeit der physiologischen Aktivität alle Stoffe in die gleiche Einheit „Retinol-Äquivalent“ umgerechnet.

1.000 Retinol-Äquivalente (RE) entsprechen:

  • 1 mg Retinol
  • 6 mg Beta-Carotin (neuere Untersuchungen gehen von 12 mg bei Beta-Carotin und 24 mg anderen Carotinoiden aus).
  • 330 IE (Internationale Einheiten) Vitamin A (1 IE Vitamin A entspricht 0,3 µg Retinol)

 

Das bedeutet zum Beispiel: 10 g Schweineleber (mit Retinol) und ca. 100 g Karotten (mit Carotinoiden) entfalten etwa die gleiche Vitamin A-Wirkung.

Ernährung

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für gesunde Kinder und Jugendliche 0,6 – 1,1 mg (2.000 – 3.666 IE), für gesunde Erwachsene 0,8 – 1,1 mg Retinol pro Tag (2.666 – 3.666 IE).

In Prävention und Therapie können mit therapeutischer Begleitung deutlich höhere Dosen eingesetzt werden.

Retinol und seine Derivate kommen in tierischen Lebensmitteln ergiebig vor:
Leber, Fleisch, Milchprodukte, Eier.

Provitamin A (Carotinoide), die pflanzlichen Vorstufen kommen v.a. in gelben, orangen und grünen Früchten und Gemüsen vor, z.B. Karotten, Paprika, Spinat, Hagebutten, Orangen, Pfirsichen.

Als fettlösliches Vitamin wird Vitamin A zusammen mit anderen fetthaltigen Nahrungsmitteln besser aufgenommen, dabei reichen schon geringe Mengen Fett. Auch für die Verstoffwechslung von Carotinoiden ist die Anwesenheit von Fett nötig.

Vitamin A-haltige Lebensmittel immer ungeschält oder verpackt, dunkel und kühl lagern. Längeres Erhitzen, Sauerstoff und Licht schaden Vitamin A und führen zu Verlusten.

Erhöhter physiologischer Bedarf

Aufgrund der geringeren biologischen Wirksamkeit von Carotinoiden in den pflanzlichen Lebensmitteln, sollten vegetarisch oder vegan lebende Menschen auf eine ausreichende Vitamin A Zufuhr achten. Bei diesen Ernährungsformen äußert sich die individuell unterschiedliche Umwandlungsfähigkeit von Provitamin A in Vitamin A besonders.
Menschen mit einer Diabetes-Erkrankung oder mit Schilddrüsenüberfunktion können pflanzliche Carotinoide nur sehr begrenzt in Vitamin A umwandeln.

Schwangerschaft
In Schwangerschaft und Stillzeit erhöht sich die DGE-Empfehlung auf 1,1 mg (3.666 IE) bzw. 1,5 mg (5.000IE) Retinol pro Tag.
In den ersten drei Schwangerschaftsmonaten sollten Schwangere maximal 8.000 IE Vitamin A zu sich nehmen. Diese Obergrenze ist vor allem beim Genuss von Leber zu beachten, da Leber einen sehr hohen Vitamin A-Gehalt aufweist. Bei höheren Dosierungen kann eine teratogene (fruchtschädigende) Wirkung nicht ausgeschlossen werden.

Interaktionen mit Medikamenten und anderen (Nähr-)Stoffen
Verschiedene Medikamente können die Aufnahme von Vitamin A im Magen-Darm-Trakt einschränken. Hierzu zählen insbesondere Cholesterinsenker, Abführmittel, Mittel gegen Durchfall oder Medikamente gegen akute Beschwerden bei Magen- und Darmgeschwüren sowie gegen Gallen-Reflux.
Die kombinierte Einnahme von Vitamin A und Eisen zeigt einen besseren Therapieerfolg bei Eisenmangelanämie oder Blutarmut als die alleinige Einnahme von Eisen.

Substitution

Die ergänzende Einnahme von Vitamin A oder Beta-Carotin sollte zu oder nach den Mahlzeiten erfolgen. Die Gefahr einer Überdosierung besteht (außer in der Schwangerschaft!) erst bei sehr hohen Tagesdosen von über 50.000 IE Vitamin A.

Keine Überdosierungsgefahr besteht bei einer Substitution mit Provitamin A (Beta-Caroten), da Carotinoide nur so lange in Vitamin A umgewandelt werden, bis der individuelle Bedarf gedeckt ist.

Unsere Empfehlung

Eine klinisch-chemische Bestimmung des Vitamin A-Status ist sehr schwierig. Eine Hypovitaminose (Vitaminmangel) wird bei Vitamin A anhand der klinischen Symptome erfasst.

Normalerweise tritt ein Vitamin A-Mangel in den westlichen Industrieländern eher selten auf. Unterversorgungs-gefährdete Personengruppen sind Schwangere nach dem ersten Trimenon, Stillende und Kinder bis zum Schulalter. Aufgrund einseitiger Ernährung zählen auch Vegetarier, Veganer und Senioren zur Risikogruppe.

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Hinweis

Dieses Lexikon enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden.
Es kann ärztlichen Rat nicht ersetzen.