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Hanf
Cannabis sativa
Steckbrief
Wissenschaftlicher Name:
Cannabis sativum, Cannabis indica
Weitere Namen:
Gras, Dope, Haschisch, Marihuana
Pharmazeutische Verwendung:
Blüten, Extrakt, Öl
Familie:
Hanfgewächse (Cannabinaceae)
Heimat:
Zentralasien
Inhaltsstoffe
Blüten: Cannabinoide, ätherisches Öl, Spirane, Dihydrostilbene, Dihydrophenanthren-Derivate, Polyamine, Protoalkaloide und Flavonoide
Samen: Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, Proteine, Chlorophyll, Carotinoide, Phytosterine, Spuren von Cannabinoiden
Wirkung
Blüten und Extrakt: Schmerzlindernd, brechreizlindernd, appetitanregend, krampflösend, entspannend, beruhigend, Wahrnehmung verändernd
CBD-Öl: Schmerzlindernd, krampflösend, entspannend, angstlösend, beruhigend, schlaffördernd
Anwendung
Blüten und Extrakt: Schmerzen, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust bei schwer Erkrankten, Krämpfe bei Multipler Sklerose, Vorbeugung und Behandlung von Erbrechen im Rahmen einer Chemotherapie
Hanflöl: Neurodermitis, Pflege trockener, schuppiger Haut
CBD-Öl: Epilepsie und Krämpfe bei Multipler Sklerose
Nebenwirkungen
Blüten und Extrakt: Müdigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Mundtrockenheit, Übelkeit, Depressionen, Ängste, Herzrasen, Blutdruckabfall, Muskelentspannung, trockene Augen, Appetitsteigerung. Die Fähigkeiten zum Führen von Maschinen und zur Teilnahme am Straßenverkehr sind eingeschränkt.
CBD: Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Müdigkeit, Benommenheit, Schläfrigkeit, Suizidgedanken, Hautausschläge, Fieber, Anstieg der Leberwerte, Mundtrockenheit, niedriger Blutdruck
Hanföl: Nicht bekannt
Wechselwirkungen
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre, Schwangerschaft und Stillzeit
Holen Sie sich vor einer Kombination mit anderen Medikamenten oder Arzneipflanzen ärztlichen Rat oder erkundigen Sie sich in Ihrer Apotheke.
Naturphilosophische Prinzipien/Kräfte/Signaturenlehre
TCM
Samen: Yin-Tonikum, befeuchten den Darm und beseitigen Hitze
Vorstellung und Geschichte
Die bis zu dreieinhalb Meter hochwachsende Hanfpflanze, die wie der Hopfen zur Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae) gehört, wurde vermutlich schon vor 30.000 Jahren in Zentralasien und China angebaut.
Bis ins 19. Jahrhundert war Hanf eine wichtige Nutzpflanze. Die Samen waren für die Ernährung relevant, denn sie liefern Proteine und fettes Öl. Aus den Stängeln gewann man bis zu einem halben Meter lange Fasern, aus denen man sowohl strapazierfähige Stoffe für Kleidung und Segel, als auch reißfeste Bindfäden, Seile und Netze herstellen konnte. Selbst Papier wurde früher aus Hanffasern erzeugt. So wurde die berühmte erste gedruckte Bibel von Johannes von Gutenberg 1455 auf Papier aus Hanf gedruckt.
Allerdings konnte Hanf lange nur händisch geerntet werden, sodass er zunehmend durch andere Rohstoffe wie Baumwolle und Holz verdrängt wurde. Heute erleben die aus Nutzhanf gewonnenen Fasern eine Renaissance, da ihre Materialeigenschaften viele Vorteile haben. So vergilbt beispielsweise das aus Hanf erzeugte Papier nicht. Zudem ist die ergiebige Pflanze anspruchslos, wächst schnell, und sie regeneriert den Boden. Der Anbau von Nutzhanf wird in der EU durch Behörden überwacht.
Man erkennt den Hanf an seinen lang gestielten, handförmigen Blättern, die gegenständig an rauen Stängeln wachsen und aus fünf bis dreizehn lanzettförmigen, zugespitzten und am Rand grob gesägten Einzelblättern, den Fiederblättern, bestehen. Lediglich an den Triebspitzen sind sie oft nur 3-teilig. Die männlichen Pflanzen sind lichter belaubt als die weiblichen und blühen gelbgrün. Die weiblichen Hanfpflanzen sind größer, haben jedoch unscheinbarere grüne Blüten. Während die männlichen Blüten aufrechte, endständige Rispen bilden, stehen die von einem Vorblatt umhüllten weiblichen Blüten als dicht gedrängte Knäuel zusammen. Die Drüsenhaare der weiblichen Blüten und die Triebspitzen bilden ein Harz, das das psychotrop wirksame Δ9-Tetraydrocannabinol (= Δ9-THC oder Dronabinol) enthält. Die grauen Früchte der Hanfpflanze liefern dagegen fettes Öl, das keine Suchtstoffe, dafür aber ungesättigte Fettsäuren wie die Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, enthält.
Anwendung und Wirkung
Das entspannende, beruhigende, appetitanregende und brechreizlindernde Dronabinol entsteht vor allem unter tropischen Bedingungen. Es ist eines von mehreren Tetracannabinolen, die die Wahrnehmung verändern und ein Hochgefühl auslösen können. Die Tetracannabinole sind eine Gruppe innerhalb der etwa 120 Cannabinoiden (CBD) der weiblichen Hanfblüte. Mittlerweile ist der Anbau und Besitz dieser berauschenden Substanzen in geregelten Mengen zum persönlichen Gebrauch erlaubt.
Die Mischung geschnittener Triebspitzen und Blüten der weiblichen Hanfpflanze wird als „Marihuana“ bezeichnet. Dieses enthält 0,5 bis 2 % Δ9-THC. Der Name Marihuana setzt sich aus „Maria“ und „Johanna“ zusammen und soll auf die Zweihäusigkeit des Hanfs hinweisen. Wird das Δ9-THC-haltige braune Harz zu Stangen und Platten verarbeitet, spricht man von „Haschisch“, das 2 bis 8 % Δ9-THC enthält. Cannabinoide sind fettlöslich, sodass man aus den weiblichen Sprossspitzen auch Cannabisöl gewinnt, das mindestens 20 % Δ9- THC enthält. Dieses Öl ist vom CBD-Öl zu unterscheiden, das das nicht psychoaktiv wirksame Cannabidiol enthält.
Schon im alten China und im römischen Reich wurde Hanf medizinisch gegen Schmerzen eingesetzt. So legte man etwa Cannabisblüten auf die Wunden der Legionäre. Im Mittelalter verabreichte man Hanf gegen Wehenschmerzen. Lange war der medizinische Einsatz von Hanf verboten. Doch seit März 2017 ist Cannabis in Form von Blüten und Extrakten in standardisierter pharmazeutischer Qualität zu medizinischen Zwecken verordnungsfähig, wenn sich die Beschwerden dadurch verbessern und andere Behandlungsmöglichkeiten nicht den gewünschten Erfolg erbracht haben. Mögliche Anwendungsgebiete sind Schmerzen, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust bei schwer Erkrankten sowie Krämpfe von Patient*innen mit Multipler Sklerose und das Vorbeugen und die Behandlung von Erbrechen im Rahmen einer Chemotherapie. Die Qualität von Cannabisblüten (Cannabis flos) und von eingestelltem Cannabisextrakt (Cannabis extractum normatum) ist im Deutschen Arzneibuch (DAB) geregelt.
Hanföl dient dagegen der Versorgung mit ungesättigten Fettsäuren, darunter mit Gamma-Linolensäure, die in Speiseölen selten vorkommt. Äußerlich hilft Hanföl bei der Pflege von trockener, schuppiger Haut. In der chinesischen Medizin werden das Öl bzw. die Samen zudem gegen Verstopfung und zur Förderung des Wachstums der Haare eingesetzt. Das nicht berauschende CBD-Öl ist zur Behandlung von Epilepsie und von Krämpfen von Multiple-Sklerose-Patienten als Medikament zugelassen. Darüber hinaus sind CBD-Öle in Europa derzeit nur als Aroma-Öle verfügbar. Sie sollen unter anderem schmerzlindernd, krampflösend, entspannend und angstlindernd wirken. Ein wissenschaftlicher Nachweis für viele dieser Anwendungen und deren Unbedenklichkeit steht noch aus. Derzeit wird unter anderem geklärt, ob es sich bei CBD-Ölen um Nahrungsergänzungsmittel oder um Arzneistoffe handelt.
Mittel aus der Klösterl-Apotheke
- Granatapfel-Intimpflegesalbe
- Intimpflegeöl
Die Klösterl-Apotheke verarbeitet eine Vielzahl hochqualitativer Pflanzenrohstoffe, an die wir hohe Anforderungen bezüglich Reinheit, Gehalt an wirkbestimmenden Inhaltsstoffen und Qualität stellen. Aus diesen Rohstoffen stellen wir die unterschiedlichsten Rezepturen her, u.a. in Form von Kapseln, Lösungen, Teemischungen und Salben. Daneben verfügen wir über ein großes Sortiment an qualitativ hochwertigen pflanzlichen Fertigpräparaten.