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Vitamin K

Vitamin K

Steckbrief

Wissenschaftliche Namen:

Phyllochinone; Bei Vitamin K gibt es zwei Hauptformen: Vitamin K1 (Phyllochinon oder Phytomenadion) aus pflanzlichen Quellen & Vitamin K2 (Menachinon) aus tierischen oder bakteriellen Quellen

Nährstoffkategorie:

fettlösliches Vitamin

Tagesbedarf laut DGE:

60 bis 80 µg pro Tag für gesunde Erwachsene als Schätzwert für eine angemessene Zufuhr an Vitamin K. Dabei wird nicht zwischen Vitamin K1 und K2 unterschieden. In der Therapie können mit therapeutischer Begleitung höhere Dosen eingesetzt werden.

Funktionen im Körper:

Blutgerinnung, Bildung und Erhaltung normaler Knochen, Einbau und Verwertung von Calcium, Gefäßgesundheit

Anwendungsgebiete:

als Prophylaxe bei Neugeborenen für Knochen- und Gefäßgesundheit

Beschreibung

Als in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Existenz dieses Vitamins erkannt wurde, erhielt es den Buchstaben K, weil diese Substanz für eine ausreichende Koagulationsfähigkeit (Gerinnung) des Blutes notwendig ist. Wissenschaftliche Erkenntnisse der letzten Jahre zeigen, dass Vitamin K über die Beteiligung an der Blutgerinnung hinaus weitaus vielseitigere Bedeutung hat.

Bei Vitamin K handelt es sich um eine Vielzahl chemisch verwandter Moleküle mit sehr unterschiedlichen Funktionen. Am bekanntesten sind die zwei Vitamin K-Familien K1 und K2.

K1, auch Phyllochinon oder Phytomenadion genannt, ist das pflanzliche Vitamin K. Natürlicherweise ist es Bestandteil des Photosyntheseapparates von Pflanzen und kommt daher in pflanzlichen Lebensmitteln vor.

Unter Vitamin K2 wird eine ganze Gruppe an Verbindungen zusammengefasst, die Menachinone genannt werden, mit der Abkürzung MK-n (n ist dabei die Länge der Seitenkette des Moleküls).

Bekannte Vertreter von K2 sind MK-4 und MK-7. Vitamin K2-Verbindungen kommen in tierischen oder bakteriellen Quellen sowie in fermentierten pflanzlichen Lebensmitteln vor. Erst seit kurzem ist bekannt, dass Menachinone auch von den Bakterien einer gesunden Darmflora in geringen Mengen gebildet werden.

Physiologische Bedeutung

Blutgerinnung
K-Vitamine (speziell K1) sind in der Leber entscheidend an der Biosynthese der Gerinnungsfaktoren beteiligt und beeinflussen so die Blutgerinnung. Lange Zeit galt dies als einzige wesentliche Funktion von Vitamin K. Erst deutlich später erkannte man weitere wichtige Aufgaben der K-Vitamine.

Knochen und Knorpel
Vitamin K ist beteiligt an der Biosynthese von Osteocalcin für die Knochenmineralisierung, an einem Faktor für die Knorpelentwicklung und hemmt gleichzeitig die Knochen-abbauenden Osteoklasten. So trägt Vitamin K zu einer guten Knochenstruktur und Knochenqualität mit hoher Belastbarkeit bei.

Herz-Kreislauf
Die Gefäßgesundheit wird von Vitamin K positiv beeinflusst, es fungiert als Kalzifizierungshemmer und wirkt der Ablagerung von Calciumionen in den Gefäßen (Gefäßverkalkung) entgegen. Vitamin K ist essentiell für die Synthese von Matrix-Gla-Protein, das die Verkalkung von Arterien und Geweben verhindert.

Bevölkerungsstudien zeigen tendeziell, dass v.a. Vitamin K2 (speziell MK-7) eine positive Wirkung auf Gefäße und das ganze Herz-Kreislauf-System hat. Dieser Aspekt ist besonders für Diabetiker relevant.

Ein Einfluss von K2 hinsichtlich Tumorprävention wird derzeit wissenschaftlich untersucht.

Ernährung

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt als Schätzwert für eine angemessene Zufuhr für Kinder und Jugendliche altersabhängig 4 bis 50 µg pro Tag, für Erwachsene 60 bis 80 µg pro Tag. Für Schwangere und Stillende besteht kein höherer Bedarf.

Diese Zufuhr berücksichtigt v.a. den Bedarf für die Synthese der Gerinnungsfaktoren. In USA und Kanada wird bezüglich Knochen- und Gefäßgesundheit eine Zufuhr von 90 bis 120 µg empfohlen.

In Prävention und Therapie können höhere Dosen eingesetzt werden.

Vitamin K1 kommt in folgenden Lebensmitteln ergiebig vor:
grüne Blattgemüse wie Spinat, Salate und Kohl. Als fettlösliches Vitamin ist K1 auch in pflanzlichen Ölen enthalten.

Beispielhafte Vitamin K1-Mengen:
100 g Brokkoli enthalten 250 µg Vitamin K1, 100 g Spinat 305 µg, 10 g Traubenkernöl 28 µg.

Vertreter von Vitamin K2 kommen in folgenden Lebensmitteln ergiebig vor:
Rinderleber, Joghurt, Käse.

Vitamin K2 ist auch in fermentierten Lebensmitteln wie Sauerkraut, Kimchi (durch Milchsäuregärung konserviertes Gemüse) oder Natto (fermentierte Sojabohnen mit hohem MK-7-Gehalt) enthalten – je nach Herstellungsart in sehr unterschiedlichen Mengen.

Beispielhafte Vitamin K2-Mengen:
1 Esslöffel Natto enthält ca. 300 µg Vitamin K2, europäische Milchprodukt-Sorten enthalten im Durchschnitt 15 µg Vitamin K2 pro 100 g Lebensmittel.

Vitamin K ist hitzestabil, aber lichtempfindlich. Daher ergeben sich kaum Vitamin K-Verluste durch Garen. Vitamin K-reiche Lebensmittel sollten jedoch dunkel gelagert werden.

Erhöhter physiologischer Bedarf

Neugeborene
Zu wenig Vitamin K1 kann bei Neugeborenen zu Hirnblutungen mit weitreichenden Folgen führen. Um dies zu vermeiden, wurde für Neugeborene als leitliniengerechte Therapie eine Vitamin-K1-Prophylaxe eingeführt. Die Empfehlung lautet, allen Kindern unmittelbar nach der Geburt (U1), bei der 2. und bei der 3. Vorsorgeuntersuchung jeweils 2 mg Vitamin K1 zu geben. Die dabei verabreichte Dosis entspricht dem 2000-fachen dessen, was ein Kind täglich über die Muttermilch erhält (1 µg). Ein Teil dieser Dosis wird vom kindlichen Körper bis zur nächsten Gabe gespeichert.

In Fachkreisen wird diese Empfehlung kontrovers diskutiert und es werden andere Substitutionsschemata erörtert. Nach Erfahrungen in den Niederlanden ist die tägliche Gabe von 25 µg Vitamin K1 (entsprechend 2 Tropfen einer verdünnten Vitamin K1-Lösung) verbunden mit einer einmaligen, hoch dosierten Gabe von 1 mg direkt nach der Geburt im Vergleich ebenso effektiv wie das deutsche Vorgehen.

Wir empfehlen Ihnen deshalb, sich schon vor der Geburt über dieses Thema zu informieren und rechtzeitig mit dem Arzt zu besprechen.

Knochen- und Gefäßgesundheit
Neueste Studien lassen den Schluss zu, dass in der Therapie der Osteoporose eine Kombination der Vitamine D und K sinnvoll erscheint. Auch hinsichtlich der Gefäßelastizität scheint eine Kombination dieser Vitamine erfolgversprechend. Vitamin K und seine Vertreter haben zahlreiche Effekte in der Prävention und geben Hoffnung auf vielfältige therapeutische Einsatzmöglichkeiten v.a. das Vitamin K2. Endgültige wissenschaftliche Aussagen stehen jedoch noch aus.

Darmgesundheit
Bei sehr fettarmer Ernährung oder bei chronischen Erkrankungen, die mit einer gestörten Nährstoffaufnahme einhergehen, kann es zu einem Vitamin K-Mangel kommen, z.B. bei Zöliakie, chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung, Kurzdarmsyndrom, Morbus Crohn, Gallen-Erkrankungen.

Wechselwirkungen

Als Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung wurden Vitamin K-Antagonisten (Phenprocoumon, Warfarin) entwickelt. Sie hemmen die Vitamin K-abhängige Synthese von Gerinnungsfaktoren. Dadurch wird die Blutgerinnung gehemmt und die Zeit, bis eine Blutung gestillt ist, verlängert. Wer diese Vitamin K-Antagonisten einnimmt, sollte möglichst ausgewogen essen, um starke Schwankungen in der Vitamin-K-Versorgung zu vermeiden – denn sie könnten die Tablettenwirkung stören.

Unsere Empfehlung

Verschiedene Erhebungen zum Gesundheitszustand der Bevölkerung zeigen einen deutlichen Zusammenhang der Vitamin K-Versorgung mit der Knochengesundheit und dem Frakturrisiko.

Mittel aus der Klösterl-Apotheke

  • Vitamin K1 – ölige Tropfen, apothekenpflichtig
  • Vitamin K2 Tropfen 50 µg, apothekenpflichtig
  • Vitamin D3/K2 Tropfen 1.000 IE/ 25 µg, apothekenpflichtig
  • Osteo D + K aktiv (Kapseln), Nahrungsergänzungsmittel

Die Klösterl-Apotheke stellt eine Vielzahl weiterer Rezepturen mit Vitamin K in unterschiedlichen Stärken und Kombinationen mit Vitamin D3 her. Höher dosierte Vitamin D-Rezepturen unterliegen der Verschreibungspflicht. Wir beraten Sie gerne persönlich zu unserem gesamten Vitamin K-Sortiment.


Hinweis

Dieses Lexikon enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden.
Es kann ärztlichen Rat nicht ersetzen.